Plan der Vereinten Nationen:Schwede soll Untersuchung zu Chemiewaffen in Syrien leiten

Soll untersuchen, ob in Syrien Chemiewaffen eingesetzt wurden: der Schwede Ake Sellström (Foto: REUTERS)

Die Parteien des syrischen Bürgerkriegs werfen sich gegenseitig den Einsatz von Chemiewaffen vor. Nun haben die UN den Schweden Ake Sellström beauftragt, die Anschuldigungen zu untersuchen - einen Mann, der bereits im Irak Erfahung zu dem Thema gesammelt hat.

Die Vereinten Nationen wollen den schwedischen Wissenschaftler Ake Sellström mit der Untersuchung eines möglichen Einsatzes von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg beauftragen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ernannte den Wissenschaftler am Dienstag zum Leiter einer Gruppe von Ermittlern, die den Vorwürfen nachgehen sollen.

Sellström war Chefprüfer bei der Unscom genannten Mission, die in den 1990er Jahren die Vernichtung der chemischen Waffen des Iraks überwachte. Derzeit ist er Projektleiter am European CBRNE Center, einem Institut an der Universität Umeå in Nordschweden, das die Wirkung von biologischen und chemischen Waffen erforscht.

Bisher gibt es für die Mission jedoch noch kein Mandat. Nesirky betonte, dass es nicht Aufgabe der Experten sein solle, eine der am Bürgerkrieg beteiligten Seiten des Einsatzes von Chemiewaffen zu beschuldigen. "Es geht um eine technische Untersuchung, nicht um eine Kriminalermittlung", teilte er mit.

Die Führung von Syriens Staatschef Baschar al Assad und die gegen ihn kämpfenden Rebellen werfen einander gegenseitig den Einsatz von Chemiewaffen vor. Die Untersuchung soll laut einem UN-Sprecher zufolge lediglich klären, "ob Chemiewaffen eingesetzt wurden, nicht aber, von wem". Wann die Mission ihre Arbeit aufnehmen könnte, blieb zunächst unklar.

Die syrische Führung hatte zuerst um eine Untersuchung ihrer Vorwürfe gegen die Rebellen gebeten. Später forderten Frankreich und Großbritannien, sämtliche Anschuldigungen zu prüfen.

Nach Angaben von UN-Diplomaten sollen an der Mission keine Vertreter der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats teilnehmen. Während die USA, Frankreich und Großbritannien den Rücktritt Assads fordern, stärken ihm Russland und China den Rücken.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sekr/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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