Österreich:Philippa Strache darf nicht ins Parlament einziehen

FPÖ-Bundesparteitag in Klagenfurt

Ein Bild aus besseren Zeiten: Heinz-Christian Strache umarmt nach seiner Wiederwahl zum Parteichef 2017 seine Ehefrau Philippa.

(Foto: Gert Eggenberger/dpa)
  • Philippa Strache bekommt kein FPÖ-Mandat für den österreichischen Nationalrat.
  • Das verkündete der Landesvorstand der FPÖ Wien am Montagabend.
  • Aufgrund der großen Verluste bei den Wahlen sei man bestrebt, "die Verantwortung gegenüber der freiheitlichen Wählergemeinde mit besonderer Sorgfalt wahrzunehmen", hieß es aus der Partei.

Die FPÖ verwehrt der Frau ihres Ex-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache ein Mandat für den österreichischen Nationalrat. Auf dem Ticket der Wiener FPÖ würden vier Kandidaten in das Parlament einziehen, darunter aber nicht Philippa Strache, sagte ein FPÖ-Sprecher am Montagabend in Wien.

Vor dem Hintergrund "des jüngst massiv erlittenen Verlustes" bei den Nationalratswahlen sei man bestrebt, "die Verantwortung gegenüber der freiheitlichen Wählergemeinde mit besonderer Sorgfalt wahrzunehmen". Darum spreche sich der Landesparteivorstand Wien dafür aus, "dass bis zur Klärung der im Raum befindlichen Vorwürfe keine Zuteilung des Mandats an Philippa Strache stattfindet", heißt es in der Mitteilung.

In Bezug auf die 32-jährige bisherige FPÖ-Tierschutzbeauftragte bestehe "noch Aufklärungsbedarf", hieß es unter Anspielung auf Vorwürfe, die dem Ehepaar Strache einen aufwendigen Lebensstil auf Kosten der Partei unterstellen. In der Kritik stand neben den Skandalen ihres Mannes auch ihr eigenes Gehalt. Sie soll als Tierschutzbeauftragte monatlich 9500 Euro bezogen haben.

Philippa Strache war nach der "Ibiza-Affäre" und dem Rücktritt ihres Mannes auf die Liste gehievt worden und hatte auf Listenplatz drei der Wiener FPÖ kandidiert. Aufgrund des schlechten Wahlergebnisses der rechten Partei am 29. September kamen via Landesliste aber weniger Abgeordnete weiter als ursprünglich gedacht. Ein Kandidat hätte aber für Strache aufgrund eines eigenen Direktmandats auch Platz machen können.

Das Ehepaar Strache äußerte sich bisher nicht auf die FPÖ-Entscheidung. Ein Facebookpost von Heinz-Christian Strache sorgte am Montagabend allerdings für Aufsehen. Er teilte einen Artikel mit dem Titel: "Totgesagte leben länger: Strache-Partei könnte es auf Anhieb in den Nationalrat schaffen."

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