Am Abend traf sich Boris Johnson noch mit den Unterhaus-Abgeordneten seiner Partei, um das zu tun, was er schon den ganzen Tag über getan hatte: Er entschuldigte sich. Natürlich nicht für sein Verhalten, wo käme er da hin, zumindest aber für das seiner Mitarbeiter. Die hatten mitten im Corona-Lockdown bis in die frühen Morgenstunden in der Downing Street gefeiert und dabei nicht nur Unmengen an Alkohol getrunken, sondern auch das Reinigungspersonal respektlos behandelt. Dabei waren es die Putzkräfte, die nicht nur Rotweinflecken an der Wand wegwischen mussten, sondern auch Erbrochenes.
Großbritannien:"Ich bin demütig und habe daraus gelernt"
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Von Demut war bei Johnsons Auftritt im Unterhaus nicht viel zu spüren. Im Gegenteil.
(Foto: Jessica Taylor/UK Parliament via Reuters)Unmengen an Alkohol, Rotweinflecken an den Wänden und Regelbrüche: Boris Johnson sagt, er übernehme die "volle Verantwortung" für die Lockdown-Partys in Downing Street. Zeigt er wirklich Demut? Im Gegenteil. Und ein Rücktritt? Kommt selbstverständlich nicht in Frage.
Von Alexander Mühlauer, London
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