Parteispitze:CDU in MV: Landrat Schomann will in engsten Führungszirkel

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Nordwestmecklenburgs Landrat Tino Schomann (CDU) gibt ein Interview. (Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild)

Die CDU Mecklenburg-Vorpommerns wählt ihre Parteispitze neu. In die vorderste Reihe drängt auch ein Kommunalpolitiker, der zwar noch jung an Jahren, nach eigenem Bekunden aber reich an Erfahrung ist.

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Schwerin/Wismar (dpa/mv) - Nordwestmecklenburgs Landrat Tino Schomann will der Kommunalpolitik in der CDU-Spitze Mecklenburg-Vorpommerns mehr Gewicht verleihen. Wenige Tage vor der Neuwahl des Landesvorstandes auf dem Parteitag am Samstag in Rostock kündigte er seine Kandidatur für einen der drei Stellvertreterposten an, die bisher ausschließlich von Landtagsabgeordneten besetzt werden. „Ich will künftig die kommunale Stimme im geschäftsführenden Landesvorstand sein“, sagte der 36-Jährige am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Schwerin. Zuvor hatte der Radiosender Ostseewelle über die Ambitionen des CDU-Landrats berichtet.

Schomann, der seit 2022 dem erweiterten CDU-Landesvorstand als Beisitzer angehört, verweist auf langjährige Erfahrungen als früherer Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Blowatz bei Wismar, die er sieben Jahre lang führte. Nach der überraschenden Wahl 2021 zum Landrat sorgte Schomann im Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen in dem Dorf Upahl mit seiner Fundamentalkritik an der Migrationspolitik in Deutschland bundesweit für Aufsehen. „Ich sehe, welche Folgen die ungesteuerte Zuwanderung für die Kommunen und für das Zusammenleben dort hat. Und ich sehe auch, wie die Wirtschaft leidet unter der von der SPD geführten Politik in Bund und Land. Diese Regierungen müssen schleunigst abgelöst werden“, sagte Schomann.

In dieser Einschätzung ist sich der Landrat einig mit Daniel Peters, der am Samstag für den CDU-Landesvorsitz kandidiert. Der bisherige Generalsekretär gehört zu den härtesten Kritikern der von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) geführten rot-roten Koalition in Schwerin. Mit dem Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor, den Peters in der Vorwoche überraschend als künftigen Generalsekretär vorschlug, rückt ein weiterer scharfzüngiger Kritiker in das Führungsgremium der Landes-CDU auf.

Während sich für die Wahl der Stellvertreter bereits Kampfkandidaturen abzeichnen, gibt es zu Peters als neuem Landesparteichef bislang keinen Gegenkandidaten. Der 42 Jahre alte Rostocker hatte betont, die Partei nach der überraschenden Rücktrittsankündigung des bisherigen Partei- und Fraktionschefs Franz-Robert Liskow längerfristig leiten und so die fortwährende Führungskrise beenden zu wollen. Auch für die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2026 steht er nach eigenen Angaben zur Verfügung. Peters wäre innerhalb von gut vier Jahren der vierte CDU-Landeschef. Auch Schomann hatte sich kurzzeitig für den Vorsitz ins Spiel gebracht, dann aber zurückgezogen, nachdem sich Peters für die Kandidatur entschieden hatte.

© dpa-infocom, dpa:240408-99-597724/2

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