Wiesbaden:Parteimitglieder: Die Kleinen gewinnen, die Großen verlieren

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Neue Parteibücher der SPD liegen in einer Geschäftstelle der SPD bereit. (Foto: Michael Kappeler/dpa/Archivbild)

Hessens Parteien kämpfen mit unterschiedlichem Erfolg gegen die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung. Die SPD bleibt unter den im Wiesbadener Landtag...

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Parteien kämpfen mit unterschiedlichem Erfolg gegen die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung. Die SPD bleibt unter den im Wiesbadener Landtag vertretenen Parteien zwar die mitgliederstärkste Kraft im Land, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor geht. Die Sozialdemokraten müssen aber genauso wie die CDU als zweite große Volkspartei nicht nur mit Parteiaustritten leben. Im Gegensatz zu den kleineren und jüngeren Parteien kommen auch etliche Leerstellen in den Karteien dazu, weil ältere Mitglieder sterben.

Rund 48 406 Mitglieder zählten die Sozialdemokraten Ende vergangenen Jahres. Knapp 1000 Parteieintritten standen 1766 Austritte gegenüber. Dazu kam nach Angaben eines Sprechers ein Rückgang der Mitgliederzahlen um 1628 Personen, die überwiegend gestorben sind. Zu einem geringen Teil handele es sich auch um Wegzüge in andere Bundesländer.

Eine ähnliche Entwicklung verzeichnete die Regierungspartei CDU. Rund 36 000 Mitglieder verbuchten die Christdemokraten Ende November vergangenen Jahres. Es gab nach Angaben eines Sprechers zwar 886 neue Eintritte, aber auch knapp über 1000 Austritte aus der Partei. Dazu kamen 676 Abgänge hauptsächlich wegen Todesfällen.

Die Grünen verbuchten als zweite Regierungspartei in Hessen im vergangenen Jahr 7281 Mitglieder. Rund 1400 schlossen sich der Partei nach Angaben einer Sprecherin im Jahresverlauf an. 231 Personen kehrten der Ökopartei im Land den Rücken. 17 Todesfälle mussten unter den Mitgliedern beklagt werden.

Die FDP freute sich über 491 neue Gesichter im hessischen Landesverband, so dass die Zahl der Mitglieder auf 6452 stieg. Darin verrechnet sind auch die 330 Austritte bei den Liberalen im Jahr 2019 und 66 verstorbene Personen, wie eine Sprecherin der FDP erklärte.

Die Linke begrüßte 289 neue Mitglieder, musste nach Angaben eines Sprechers aber auch bei 260 Personen hinnehmen, dass sie kein Interesse mehr an einer Mitarbeit als Parteimitglied haben. Der Landesverband umfasste damit 3283 Mitglieder Ende vergangenen Jahres.

Die AfD als jüngste der im Landtag vertretenen Parteien führt im Vorjahr 3033 Mitglieder in der Kartei. Darunter seien aber auch noch 151 Personen gewesen, deren Aufnahme in die Partei noch final geprüft werden müsse, erklärte ein Sprecher. Im Jahr zuvor lag die Mitgliederzahl der Alternative für Deutschland bei 2840 in Hessen. Wie viele Parteimitglieder die AfD verlassen, wollte der Landesverband nicht mitteilen.

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