Demonstration:CDU-Parteitag: Umweltschützer fordern Nationalpark Ostsee

Ministerpräsident Daniel Günther (l) spricht mit Demonstranten von Fridays for Future, BUND SH, Tauchsportlandesverband und Verband Naturfreunde für den Nationalpark Ostsee vor dem Tagungsgebäude. (Foto: Axel Heimken/dpa)

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Neumünster (dpa/lno) - Umweltschützer haben einen CDU-Landesparteitag in Neumünster am Donnerstag mit einer lautstarken Demonstration für einen Nationalpark Ostsee begleitet. Zu der Aktion mit rund 100 Teilnehmern hatten die Klimaschutzbewegung Fridays for Future und andere Organisationen aufgerufen. Auslöser ist die ablehnende Haltung der CDU zur Errichtung eines Nationalparks Ostsee, für die sich der grüne Koalitionspartner einsetzt. Aus Sicht der Umweltschutzverbände reichen die Pläne der CDU für einen besseren Schutz der Ostsee nicht aus.

Der Parteitag wollte dazu am Abend über einen Antrag entscheiden, der eine Reihe von Maßnahmen für einen besseren Schutz des Binnenmeeres vorsieht, aber auch eine Absage an einen Nationalpark. Ministerpräsident Daniel Günther stellte sich den Demonstranten, die unter anderem riefen: „Hoch mit dem Ostseeschutz - runter mit der CDU“.

Die Botschaft der Demonstranten sei angekommen, sagte Günther. Der bisherige Schutz der Ostsee reiche nicht aus. „Es kann keinen Status quo geben“, betonte er. Es sei aber legitim, dass die CDU andere Maßnahmen als die Errichtung eines Nationalparks für geeigneter halte, sagte Günther und erntete Buh-Rufe. Er sagte den Umweltverbänden weitere Gespräche zu. Die Landesregierung werde auf wissenschaftlicher Grundlage kluge Entscheidungen treffen.

„Ein Nationalpark schließt Nutzungen überwiegend aus, schützt den Naturraum nicht aktiv und wird die Probleme der Ostsee wie Nährstoffeintrag, Sauerstoffreduktion, Temperaturanstieg, Meeresspiegelanstieg und Munitionsaltlasten nicht lösen“, heißt es in dem Antrag an den CDU-Parteitag. Zudem würde eine Nationalparkverwaltung zusätzlichen Bürokratie-, Verwaltungs- und Finanzmittelaufwand bedeuten. „Ein Nationalpark ist auch zur Tourismusförderung an der Ostsee nicht notwendig und nicht zielführend.“

© dpa-infocom, dpa:231005-99-454385/2

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