Nach Wagenknechts Austritt :Hessens Linke gewinnt mehr Mitglieder

Das Logo der Linken ist bei einem Parteitag an einem Mikrophon angebracht. (Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild)

Die Politikerin Sahra Wagenknecht polarisiert. In Hessen freut sich die Linke über das Ende einer Hängepartie.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Linke hat in Hessen nach eigenen Angaben seit der Abspaltung des bundesweiten „Bündnisses Sahra Wagenknecht“ unterm Strich Mitglieder gewonnen. „Jetzt erst recht. Das ist das Motto von Menschen, die aktuell in Hessen in Die Linke eintreten“, erklärte Landeschefin Christiane Böhm am Montag. „Auch wenn es Austritte im Zusammenhang mit der Abspaltung gibt, überwiegen doch deutlich die Neueintritte in den Landesverband. Erfreulich ist, dass sich besonders junge Menschen zur Linken hingezogen fühlen.“

Parteisprecher Michael Müller teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: „Seit dem 15. Oktober hatten wir knapp 40 Eintritte und rund 25 Austritte. Insgesamt haben wir in Hessen knapp 3000 Mitglieder.“

Wagenknecht hatte vor einer Woche angekündigt, Anfang 2024 eine eigene Partei zu gründen. Müller sagte: „Damit ist der Knoten geplatzt.“ Die Hängepartie der Ungewissheit bei den Linken, die auch den hessischen Wahlkampf geprägt habe, sei endlich zu Ende.

Landesvorsitzende Böhm bemerkte zu den Parteieintritten vor allem junger Menschen: „Das ist kein Wunder. Immerhin geht es um die Zukunft. Diese darf nicht den Konzernen und Milliardären überlassen werden. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der kein Kind in Armut aufwachsen muss, in der alle Menschen selbstbestimmt in Frieden und Würde leben können.“

Bei der Hessen-Wahl am 8. Oktober waren die Linken nach 15 Jahren mit 3,1 Prozent aus dem Wiesbadener Landtag geflogen.

© dpa-infocom, dpa:231030-99-760728/2

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