Bremer SPD-Chef:Wetjen gibt Amt auf: Wahl von Nachfolger im Juni

Der drohende Rechtsruck und eine neue Parteistruktur: Die SPD Bremen hat auf ihrem Parteitag hitzig diskutiert - und gleich mit einem Paukenschlag begonnen.

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Bremen (dpa/lni) - Der Bremer SPD-Vorsitzende Reinhold Wetjen hat seinen Rückzug aus der Parteispitze verkündet. „Ich finde es richtig, dass jetzt ein Wechsel stattfindet, damit das neue Personal die Bundestagswahl 2025 und dann auch die Bürgerschaftswahl 2027 in Ruhe planen kann“, sagte Wetjen beim Parteitag am Dienstagabend. Seine Nachfolge soll bei den regulären Vorstandswahlen im Juni entschieden werden.

Wetjen ist 70 Jahre alt und seit 1977 Mitglied der SPD. Der Betriebswirt im Ruhestand ist verheiratet und hat zwei Töchter. Im Juni 2021 übernahm er den Vorsitz der Partei von Sascha Aulepp, die Bildungssenatorin wurde. Bei den Wahlen im Frühjahr 2022 bestätigten die Genossen Wetjen im Amt.

Schon bei seinem Antritt als SPD-Chef habe er angekündigt, das Amt nur für eine gewisse Zeit zu übernehmen. „Ich freue mich auf diese Aufgabe, ich mache sie gerne, aber ich mache sie zeitlich begrenzt - das war damals mein Tenor“, sagte der 70-Jährige. „Das hatte was damit zu tun, das seht ihr ja auch, dass hier ein alter Mann steht.“

Zuletzt hatte sich der Parteichef Ärger mit Plänen um eine Strukturreform eingehandelt. Weil die SPD viele Mitglieder verloren hat, sollen unter anderem die Unterbezirke Bremen-Nord und Bremen-Stadt zusammengelegt werden - gegen den Willen der Genossen aus Nordbremen. Auch auf dem Parteitag sorgten die Pläne für stundenlange Diskussionen.

Wer Wetjen im Sommer an der Spitze des Landesverbandes nachfolgt, ist noch offen. Als ein möglicher Kandidat gilt Falk Wagner. Der 34-Jährige ist Chef des mitgliederstarken Unterbezirks Bremen-Stadt.

© dpa-infocom, dpa:240130-99-812006/4

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