Berlin:Berliner SPD-Abgeordnete rechnen mit Fraktionschef Saleh ab

Berlin (dpa/bb) - Der Berliner SPD-Fraktionschef Raed Saleh sieht sich mit ungewöhnlich heftiger Kritik aus den eigenen Reihen konfrontiert. In einem am Mittwoch bekanntgewordenen Brief beklagen sich 14 der 38 SPD-Abgeordneten bitter über Arbeit und Führungsstil ihres Vorsitzenden. Saleh veröffentliche Namensbeiträge in Zeitungen und gehe mit seinem Buch zur Leitkultur auf Lesereise. Bei wichtigen politischen Veranstaltungen und selbst Senatssitzungen dagegen sei die Fraktion "nicht durch Dich als unseren Vorsitzenden vertreten", heißt es in dem fünfseitigen Schreiben an Saleh, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

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Berlin (dpa/bb) - Der Berliner SPD-Fraktionschef Raed Saleh sieht sich mit ungewöhnlich heftiger Kritik aus den eigenen Reihen konfrontiert. In einem am Mittwoch bekanntgewordenen Brief beklagen sich 14 der 38 SPD-Abgeordneten bitter über Arbeit und Führungsstil ihres Vorsitzenden. Saleh veröffentliche Namensbeiträge in Zeitungen und gehe mit seinem Buch zur Leitkultur auf Lesereise. Bei wichtigen politischen Veranstaltungen und selbst Senatssitzungen dagegen sei die Fraktion „nicht durch Dich als unseren Vorsitzenden vertreten“, heißt es in dem fünfseitigen Schreiben an Saleh, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Weder mit der Partei noch mit dem rot-rot-grünen Senat funktioniere die Kooperation, schreiben die Unterzeichner - darunter drei von fünf stellvertretenden Fraktionschefs - weiter. „Selbst ein eigenständigeres Rollenverständnis rechtfertigt nicht, dass es an bestimmten Punkten gar keine Zusammenarbeit und häufig sogar ein Gegeneinander gibt.“ Nötig sei eine bessere Abstimmung zwischen den Spitzen von Fraktion und Partei, denn: „Im Moment ist zu unklar, für welche Themen die SPD-Fraktion innerhalb der Koalition steht.“ In der Fraktion selbst gebe es Diskussionskultur und Willensbildung „kaum noch“.

Saleh bezeichnete den Brief als „sehr willkommen“. Die SPD befinde sich einer schwierigen Phase. „Und selbstverständlich werden wir auch in der Fraktion breit diskutieren, wie wir gemeinsam besser werden können.“ Der 40-Jährige ist seit 2011 Fraktionsvorsitzender und gilt als parteiinterner Gegenspieler des SPD-Landesvorsitzenden und Regierungschefs Michael Müller (SPD).

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