Arnstadt:Ramelow soll Thüringer Linke wieder in die Regierung führen

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Arnstadt (dpa/th) - Die Thüringer Linke will im bevorstehenden Wahlkampf mit Bodo Ramelow an die Spitze um Wähler werben. Der 63-Jährige wurde mit 97,35 Prozent der Stimmen am Samstag bei einem Parteitag der Linken an die Spitze ihrer Landesliste gewählt. "Dieses Land kann, nein, dieses Land muss sozialer regiert werden", hatte Ramelow den 113 Delegierten in Arnstadt zuvor zugerufen und lauten Beifall erhalten. Von den 113 Delegierten stimmten 110 für Ramelow und zwei gegen ihn. Es gab eine Enthaltung. Ramelow ist derzeit Ministerpräsident in Thüringen und führt eine Regierung aus Linke, SPD und Grüne.

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Arnstadt (dpa/th) - Die Thüringer Linke will im bevorstehenden Wahlkampf mit Bodo Ramelow an die Spitze um Wähler werben. Der 63-Jährige wurde mit 97,35 Prozent der Stimmen am Samstag bei einem Parteitag der Linken an die Spitze ihrer Landesliste gewählt. „Dieses Land kann, nein, dieses Land muss sozialer regiert werden“, hatte Ramelow den 113 Delegierten in Arnstadt zuvor zugerufen und lauten Beifall erhalten. Von den 113 Delegierten stimmten 110 für Ramelow und zwei gegen ihn. Es gab eine Enthaltung. Ramelow ist derzeit Ministerpräsident in Thüringen und führt eine Regierung aus Linke, SPD und Grüne.

Vor fünf Jahren erhielt Ramelow 93,2 Prozent der Delegierten-Stimmen. Linken-Chefin Katja Kipping sagte, die Linke im Osten müsse „mehr Bodo Ramelow wagen“. Das Beispiel in Thüringen sei auch hilfreich für rot-grün-rote Verhandlungen in Bremen.

In ihrer Rede nahm Kipping auch Bezug auf den aktuellen Fall um den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Sie rief die hessische Regierung dazu auf, Akten über den „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) öffentlich zu machen. Dabei gehe es auch um Respekt gegenüber Lübcke. „Es ist jetzt die Zeit der lückenlosen Aufklärung, alles muss auf den Tisch - ohne Rücksicht auf irgendwelche Sperrvermerke“, sagte Kipping. Hintergrund ist, dass der Name des Tatverdächtigen Stephan E. in der Vergangenheit auch bei Recherchen zum NSU-Mord in Kassel aufgetaucht sein soll.

Mit Blick auf die Landtagswahl in Thüringen sagte Kipping, es gehe um viel: „Es geht dabei darum, den ersten Linken Ministerpräsidenten zu verteidigen“, betonte die Linke-Chefin.

Die Thüringer Linke-Landespartei- und Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow sagte, Ramelow werde die Hauptarbeit in diesem Wahlkampf zu leisten haben. Eine starke Liste werde ihn dabei stützen. Hennig-Wellsow wurde mit 86,73 Prozent der Stimmen auf Listenplatz zwei gewählt. Sozialministerin Heike Werner nimmt den dritten Rang ein.

Grundsätzlich besetzt die Thüringer Linke ihre Liste paritätisch. Wenn aber ein Mann an der Spitze steht, müssen ihm nach der Wahlordnung der Partei zwei Frauen auf den nächsten Plätzen folgen, wie eine Sprecherin der Linken sagte. Der Linke-Innenpolitiker Steffen Dittes landete auf Platz vier, die Abgeordnete Anja Müller auf Platz fünf und Christian Schaft auf Platz sechs.

Aus der Rangfolge der Landesliste ergibt sich in der Regel, wer nach der Wahl als Abgeordneter in den Landtag einziehen kann. Bei der Linken ist es üblich, dass Abgeordnete, die etwa einen Ministerposten bekommen, ihr Mandat abgeben, sodass andere Kandidaten auf der Liste nachrücken. Agrarministerin Birgit Keller wurde auf den siebten Rang gewählt.

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