Ostchinesisches Meer:Südkorea weitet Luftverteidigungszone aus

Meeresforschungsstation auf dem leodo-Riff: China und Südkorea streiten über das Gebiet. (Foto: dpa)

Im Streit um Gebiete im Ostchinesischen Meer mischt sich jetzt Südkorea ein: Seoul erkennt die chinesische Zone nicht an, die Peking erst vor wenigen Wochen eingerichtet hatte.

Nach der Ausrufung einer sogenannten Luftverteidigungszone über einem zwischen China und Japan umstrittenen Gebiet im Ostchinesischen Meer durch die chinesische Regierung hat Südkorea am Samstag eine Ausweitung seiner eigenen entsprechenden Zone verkündet.

Südkorea will die chinesische Zone nicht anerkennen, die den eigenen Luftüberwachungsgürtel überlappt und zudem eine unter Wasser liegende Felsformation einbezieht, die faktisch von Südkorea kontrolliert wird. Das von den Koreanern Ieodo genannte Riff liegt jetzt innerhalb der neu gezogenen Grenzen der eigenen Überwachungszone.

China hatte im November eine Zone definiert, die ein Gebiet um eine mit Japan umstrittene Inselgruppe einschließt. Die in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannten Inseln werden derzeit von Tokio kontrolliert. Sie liegen in fischreichen Gewässern, in der Umgebung werden größere Öl- und Gasvorkommen vermutet. China fordert, dass sich ausländische Flugzeuge vor dem Flug durch die Zone anmelden und eine Funkverbindung zur chinesischen Luftüberwachung aufnehmen.

Die USA entsandten daraufhin demonstrativ mehrere Kampfflugzeuge in die Zone, ohne dies vorher in Peking anzumelden. Auch Japan, Südkorea und Taiwan schickten unangekündigt Flugzeuge in das Gebiet. Diplomatische Verhandlungen mit China führten bislang zu keinem Ergebnis. Angesichts der aufgeheizten Stimmung besteht international die Sorge, dass es in der Region nicht nur verbal, sondern auch militärisch zur Konfrontation kommen könnte.

© SZ.de/AFP/Reuters/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: