Offensiven gegen "Islamischen Staat":Assads Truppen beginnen Sturm auf IS-Stellungen

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  • Die antike syrische Stadt Palmyra ist Schauplatz heftiger Gefechte.
  • Truppen von Machthaber Assad versuchen die von der IS-Terrormiliz gehaltene Stadt zu erobern.
  • Im Irak wollen Regierungstruppen die Großstadt Mossul von IS-Kämpfern befreien.

Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad sind in die vom "Islamischen Staat" gehaltene antike Stadt Palmyra eingedrungen. Sie seien bis auf einen Kilometer an das Zentrum vorgerückt sein, teilten ein hochrangiger Beamter und die Opposition mit. Die Stadt war im Mai 2015 von der IS-Terrormiliz erobert worden.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien teilte mit, die syrischen Regierungstruppen seien auf starken Widerstand getroffen, als sie versucht hätten, die östliche und südliche Grenze der Stadt einzunehmen. Zuvor haben IS-Kämpfer die Zivilisten über Lautsprecher angeblich aufgefordert, die Oasenstadt zu verlassen.

Der Gouverneur von Homs, Talal Barasi, sagte der Nachrichtenagentur AP, die Armee habe drei Richtungen festgelegt, um die Stadt zu stürmen. Nun würden die dorthin führenden Straßen von Minen und Sprengstoff befreit. Er prognostizierte, es werde in den kommenden 48 Stunden "einen überwältigenden Sieg" in Palmyra geben.

Zerstörung antiker Überreste

Palmyra zählt zu den spektakulärsten historischen Stätten im Nahen Osten und zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Extremisten des IS hatten nach der Eroberung zahlreiche antike Überreste zerstört. In ihrem selbst erklärten "Kalifat" in Syrien und im Irak pflegen eine brutale Lesart des islamischen Rechts, das in antiken Kulturgütern Symbole des Götzendienstes und Heidentums sieht, die es zu zerstören gelte.

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Von Markus C. Schulte von Drach

Auch im Nachbarland Irak droht den Dschihadisten eine militärische Niederlage. Regierungstruppen haben mit der lang erwarteten Großoffensive auf die IS-Hochburg Mossul begonnen. Unterstützt von US-Luftangriffen hätten Regierungseinheiten im Morgengrauen die Operation "Eroberung" gestartet, sagte ein Armeesprecher am Donnerstag. Ein Befehlshaber berichtete, es seien bereits vier Dörfer südlich von Iraks zweitgrößter Stadt eingenommen worden.

Die Terrormiliz hatte im Sommer 2014 die Großstadt unter ihre Kontrolle gebracht und damit einen der größten Erfolge verbucht. Mossul gilt neben Al-Rakka in Syrien als inoffizielle Hauptstadt der Terrormiliz. Ende 2015 konnten irakische Regierungstruppen die Provinzhauptstadt Ramadi westlich Bagdads vom IS zurückerobern.

Der irakische Regierungschef Haidar al-Abadi hatte die Offensive bereits im Februar angekündigt. Man plane "wahrscheinlich im nächsten Monat, eine volle militärische Operation zu starten", hatte er der Deutschen Presse-Agentur gesagt.

Armeeangaben zufolge sei nun das erste Ziel, IS-Einrichtungen in der Stadt zu zerstören. Generalmajor Nedschm al-Dschaburi, der irakische Oberbefehlshaber in der Region, berichtete von Dutzenden toten IS-Kämpfern, nannte aber keine Opferzahlen auf Seiten der Regimetruppen.

© SZ.de/AFP/AP/dpa/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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