Wenn Martin Kärle mit seinem kleinen, schwarzen Jeep auf Wahlkampftour ist, hat er es nicht weit: von der Kapelle am Ortseingang, die sein Großvater vor hundert Jahren zum Dank für die Rückkehr seiner acht Söhne aus dem Krieg gestiftet hat, vorbei an Kirche und Gemeindeamt, bis hinauf zu den letzten Höfen am Ortsende, wo der Berg steil aufsteigt. Eine Straße, eine Handvoll Häuser, 90 Einwohner, das ist Hinterhornbach in einem Seitental des Lechs. Kärle, ein jovialer Mann von 61 Jahren in Jeans und T-Shirt, ist hier der Platzhirsch, Bürgermeister seit zwölf Jahren, dazu Feuerwehrkommandant und Jäger. Wahlkampf war bisher immer eher eine Spazierfahrt für ihn, ein Schwatz hier, eine kleine Erinnerung dort. Schließlich gab es keine echte Konkurrenz zu ihm und seiner Liste, die offiziell ÖVP-GFHHB heißt: Österreichische Volkspartei gemeinsam für Hinterhornbach.
Österreich:Der Toni soll's richten
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Schwarzes Tirol, pechschwarzes Lechtal: Die ÖVP war hier jahrzehntelang übermächtig, aber vor der Landtagswahl werden sie in der Partei ganz schön nervös.
Von Cathrin Kahlweit, Hinterhornbach/Zell am Ziller
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