Österreich:Kurz wechselt zu Trump-Unterstützer Thiel

Österreich: Sebastian Kurz, ehemaliger Bundeskanzler von Österreich: "Noch jeder Krieg hat irgendwann mit Verhandlungen geendet."

Sebastian Kurz, ehemaliger Bundeskanzler von Österreich: "Noch jeder Krieg hat irgendwann mit Verhandlungen geendet."

(Foto: Darko Bandic/dpa)

Der ehemalige österreichische Bundeskanzler wird "Global Strategist" in den USA.

Von Alexandra Föderl-Schmid, München

Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat nun den beiden Boulevardmedien Kronenzeitung und Heute verraten, bei wem er in den USA anheuert: Er soll künftig als "Global Strategist" in Kalifornien für die Investmentfirma "Thiel Capital" arbeiten. Bereits zuvor hatte der wegen Korruptionsaffären zurückgetretene frühere ÖVP-Politiker bestätigt, dass er von Februar an in den USA einen neuen Job antreten werde.

Peter Thiel ist unter anderem Mitbegründer der Datenanalysefirma Palantir, die unter auch mit dem US-Geheimdienst zusammenarbeitet. Zuvor hatte die Website "Exxpress" berichtet, dass Kurz bei Palantir arbeiten werde - was aber die Firma mehrere Tage nach dem Bericht dementierte. Thiel ist deklarierter Unterstützer des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der Kurz als Bundeskanzler auch im Weißen Haus empfangen hatte.

Seinen künftigen Boss lernte er auf der Sicherheitskonferenz kennen

Anfang des Jahres hatte Thiel den Frank-Schirrmacher-Preis erhalten. Für die Preisverleihung wünschte sich Thiel, dass Kurz seine Laudatio halten sollte. Die beiden hatten sich auch bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2017 getroffen. Auf Twitter bedankte sich Kurz damals für das Treffen und schrieb, er freue sich, Thiel kennengelernt und mit ihm über Digitalisierung gesprochen zu haben. Kurz will zwischen den USA und Europa pendeln.

In Österreich werden weitere Enthüllungen rund um von der Staatsanwaltschaft ausgewertete Chats des Kurz-Vertrauten Thomas Schmid erwartet. Kurz war zuerst als Regierungschef zurückgetreten und dann ganz aus der Politik ausgestiegen, als die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bekannt geworden waren. Gegen den langjährigen ÖVP-Politiker und zehn seiner Vertrauten wird unter anderem wegen des Verdachts ermittelt, dass aus Steuergeldern finanzierte gefälschte Umfragen im Boulevardblatt Österreich platziert wurden, um den Aufstieg von Kurz zu fördern.

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