Österreich:"Der Körper von Frauen war schon immer eine Kampfzone"

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Birgit Sauer forscht seit 20 Jahren an der Uni Wien zu den Schwerpunkten "Politik und Geschlecht". (Foto: Otto Penz)

Was hat sich 2023 in Österreich frauenpolitisch getan? Ein Gespräch mit der Politikwissenschaftlerin Birgit Sauer über den Begriff "Periodenarmut", die Honorierung von Sorgearbeit und die hohe Zahl an Femiziden.

Interview von Delna Antia

Keine zwei Wochen mehr und das Jahr ist um. Und man fragt sich, wie viele noch dazukommen werden, an den Feiertagen, wenn die Nerven blanker liegen. 28 Frauenmorde sind es bereits, davon 26 mutmaßliche Femizide - also Morde an Frauen, weil sie Frauen sind. Ja, eine Frau in Österreich zu sein, das bedeutet in erschreckendem Maß, von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen zu sein: Nahezu 35 Prozent der weiblichen Bevölkerung sind es, laut Statistik der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser. Eine Frau in Österreich zu sein, das bedeutet ebenfalls, über seinen Körper nicht gänzlich selbst bestimmen zu können. Seit Herbst steht das Abtreibungsrecht wieder im Fokus der Öffentlichkeit, die Grünen und die SPÖ sprechen sich für eine Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs aus.

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Von Delna Antia

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