Öffentlicher Dienst der Länder:Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Lohn

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder sollen einen kräftigen Aufschlag erhalten. Die Bundesländer verweisen vor der Tarifrunde indes auf die schlechte Kassenlage.

Die Gewerkschaften Verdi sowie DBB Beamtenbund und Tarifunion fordern für den öffentlichen Dienst der Länder fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die zuständigen Tarifkommissionen beschlossen am Donnerstag in Berlin zudem, dass die Lohnerhöhung mindestens 150 Euro monatlich betragen soll.

Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten und die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro steigen. Die Gewerkschaften verlangen zudem eine Laufzeit von zwölf Monaten. Anfang Oktober soll es die erste Runde der Tarifverhandlungen für die etwa 1,1 Millionen Tarifbeschäftigten geben. Das Ergebnis soll dann laut Verdi auch auf die 1,2 Millionen Beamten übertragen werden. Verdi-Chef Frank Werneke sagte: "Die Länderbeschäftigten haben in den zurückliegenden Monaten den Laden am Laufen gehalten und sich Respekt und Anerkennung verdient."

Der Verhandlungsführer der Länder, Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU), hatte bereits deutlich gemacht, dass die Länder nur enge finanzielle Spielräume hätten.

Im März 2019 hatten sich Gewerkschaften und Länder nach tagelangen Verhandlungen auf stufenweise acht Prozent mehr Lohn für den öffentlichen Dienst der Länder geeinigt. Zuvor war es zu Streiks in Kitas, Schulen und Verwaltungen gekommen.

Für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben Arbeitgeber und Gewerkschaften bereits im Oktober dieses Jahres einen Abschluss erzielt. Demnach bekommen diese rund 2,3 Millionen Beschäftigten in zwei Schritten insgesamt 3,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Dieser Abschluss gilt häufig als Orientierung für die Tarifrunde der Länder.

© SZ/Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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