"Occupy-Wall-Street"-Proteste:Mehr als 80 Festnahmen in Oakland

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Tausende Menschen demonstrierten in Oakland gegen die Macht der Banken und besetzten den Hafen. Zunächst verliefen die Proteste friedlich, doch in der Nacht kam es zu Ausschreitungen - die Polizei nahm mehrere Aktivisten fest. In New York mussten sich die ersten Demonstranten vor Gericht verantworten.

Bei den Anti-Banken-Protesten im kalifornischen Oakland sind nach Polizeiangaben mehr als 80 Demonstranten festgenommen worden. Wie Polizeichef Howard Jordan mitteilte, gab es bei Ausschreitungen acht Verletzte, darunter fünf Demonstranten und drei Polizisten.

Polizisten in Oakland formieren sich in einer Linie, um gegen Demonstranten vorzugehen, die eine Straße blockieren. (Foto: AFP)

Der durch die Proteste lahmgelegte Hafen der Stadt nahm unterdessen seinen Betrieb vollständig wieder auf. Tausende Demonstranten waren am Mittwoch zunächst friedlich im Zentrum der Stadt auf die Straße gegangen, um gegen die Macht der Banken zu protestieren. Später besetzten sie den Hafen: Die Behörden schickten daraufhin sämtliche Mitarbeiter nach Hause und stellten den Betrieb ein.

In der Nacht kam es dann zu Zusammenstößen mit Polizisten. Dutzende maskierte Demonstranten warfen Steine und Flaschen auf die Beamten und besetzten vorübergehend ein Gebäude. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Menge ein. Die gewalttätigen Demonstranten gehörten offenbar nicht zu der breiten Anti-Wall-Street-Bewegung, die seit Wochen gegen die Macht der Banken mobil macht.

Die Veranstalter schätzten die Zahl der Demonstranten auf bis zu 20.000. Der Aktionstag fand eine Woche nach der gewaltsamen Auflösung eines Protestcamps der Bewegung in Oakland durch die Polizei statt. Dabei war ein Mann schwer verletzt worden. Inzwischen errichteten die Demonstranten in der Nähe des Bürgermeisteramts im Zentrum von Oakland ein neues Protestcamp mit etwa 50 Zelten.

Aktivisten in New York vor Gericht

In New York folgten unterdessen die ersten 78 von hunderten vorübergehend festgenommenen Aktivisten der Bewegung Occupy Wall Street einer Vorladung vor Gericht wegen Störung der öffentlichen Ordnung. Fast alle lehnten das Angebot der Staatsanwaltschaft ab, im Gegenzug für die Zusage, sechs Monate lang still zu halten, nicht bestraft zu werden. Stattdessen erklärten sie, nichts Ungesetzliches getan zu haben und forderten ein Gerichtsverfahren zum Beweis ihrer Unschuld.

Die Bewegung "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") hatte im September in New York ihren Anfang genommen und sich anschließend auf andere amerikanische Städte ausgeweitet. Auch in anderen Teilen der Welt fand die Bewegung Sympathisanten. Die Demonstranten wollen die Macht der Banken brechen, verlangen höhere Steuern für Reiche und Verbesserungen im Sozialsystem.

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