Nordosten Nigerias:150 Islamisten sterben durch Armeeangriff

Nigerias Regierung geht seit Mai offensiv gegen Islamisten der Sekte Boko Haram vor. Bei einem Armeeangriff im Nordosten des Landes sind jetzt 150 Islamisten getötet worden, darunter offenbar ein hoher Anführer der Gruppe. Auch 16 Soldaten kamen ums Leben.

Bei einem Angriff auf ein Lager der islamistischen Sekte Boko Haram hat die nigerianische Armee nach eigenen Angaben 150 Aufständische getötet. Wie ein Militärsprecher am Mittwoch sagte, wurden bei dem Einsatz im Nordosten des Landes am Donnerstag vergangener Woche zudem 16 Soldaten getötet. Neun Soldaten würden noch vermisst. Ziel des Angriffs war den Angaben zufolge ein "hochgesichertes Camp mit schweren Waffen im Bundesstaat Borno". Es habe Geheimdienstinformationen gegeben, wonach die Boko Haram einen Anschlag in der Region plante, sagte Militärsprecher Ibrahim Attahiru.

Die nigerianische Zeitung "Vanguard" berichtete, dass unter den getöteten Islamisten auch Abba Goroma, ein hoher Anführer der Gruppe, sei, auf den die Regierung ein Kopfgeld in Höhe von zehn Millionen Naira (45.500 Euro) ausgesetzt hatte.

Boko Haram bedeutet so viel wie "Westliche Erziehung ist verboten". Die Gruppe will im Norden Nigerias eine strenge Auslegung des islamischen Rechts Scharia einführen und hat seit 2009 zahlreiche blutige Anschläge unter anderem auf Kirchen, staatliche Einrichtungen und Polizeiwachen mit Tausenden Toten verübt. Nigerias Präsident Goodluck Jonathan hatte im Mai den Ausnahmezustand über drei Bundesstaaten in der Region verhängt. Seither läuft eine massive Militäroffensive gegen die Islamisten.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/ipfa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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