Nordkorea:Waffen-Deal mit Iran aufgedeckt

Trotz scharfer UN-Sanktionen wollte Nordkorea Waffen an den Iran liefern - doch das Schiff wurde unterwegs gestoppt. Granatwerfer waren als Maschinenteile getarnt.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben nach Angaben aus diplomatischen Kreisen einen Waffenhandel zwischen Nordkorea und dem Iran aufgedeckt. Trotz scharfer UN-Sanktionen sollten die Waffen, darunter Granatwerfer, per Schiff in den Iran gebracht werden, hieß es.

Schon 2002 wurde Waffenhandel auf einem nordkoreanischen Schiff aufgedeckt: Auf diesem nordkoreanischen Frachter entdeckte man Scud-Raketen und andere Waffen. (Foto: Archiv-Bild: dpa)

Die Behörden der Emirate hätten das Schiff gestoppt und die Weiterfahrt unterbunden, hatte zuvor die Financial Times unter Berufung auf Diplomaten berichtet. Die Waffen seien zum Teil als Maschinenteile deklariert gewesen.

Wie es in New York weiter hieß, meldeten die VAE-Behörden den Verstoß Pjöngjangs und Teherans vor etwa zwei Wochen an das zuständige Sanktionskomitee des Weltsicherheitsrates. Erst am Freitag wurde der Vorgang dann auch über das Komitee hinaus bekannt.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf Diplomaten, das Komitee werde demnächst zusammentreten, um über den Fall zu beraten.

Der UN-Sicherheitsrat hatte Nordkorea im Juni mit seiner Resolution im Jahr 1974 jeglichen Handel mit Waffen untersagt. Gleichzeitig verpflichtete der Rat alle 192 UN-Mitgliedsländer, keinen Waffenhandel mit dem kommunistischen Regime in Pjöngjang einzugehen.

Die Resolution war als Reaktion auf Nordkoreas zweiten Atomwaffentest erlassen worden. Aufgrund der Resolution können verdächtige nordkoreanische Schiffe unter bestimmten Voraussetzungen auf verbotene Waffenlieferungen überprüft werden.

US-Militärs hatten im Juni bereits ein möglicherweise mit Waffen beladenes nordkoreanisches Schiff fast zwei Woche lang beschattet und dadurch die Auslieferung der Fracht verhindert.

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