Neuer Höchststand:Knapp 8,2 Millionen Ausländer leben in Deutschland

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  • In Deutschland leben so viele Ausländer wie nie zuvor: 8,2 Millionen Menschen. Das hat das Statistische Bundesamt bekannt gegeben.
  • 60 Prozent der Personen, die 2014 nach Deutschland kamen, sind EU-Bürger. Die meisten von ihnen stammen aus Bulgarien und Rumänien.
  • Bei Zuwanderern aus Nicht-EU-Staaten stellen die Flüchtlinge aus Syrien die mit Abstand größte Gruppe.
  • Die meisten neu registrierten Ausländer ließen sich 2014 in Bayern nieder, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen.

Fast 8,2 Millionen Ausländer leben in Deutschland

Noch nie haben in Deutschland so viele Ausländer gelebt wie heute. Zum Jahresende 2014 erfasste das Ausländerzentralregister fast 8,2 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit. Dem Statistischen Bundesamt zufolge war das die höchste jemals in Deutschland registrierte Zahl seit der Einführung des Registers 1967.

Wie das Amt in Wiesbaden berichtete, stieg die Zahl von 2013 auf 2014 um etwa 519 300 Personen, das entspricht 6,8 Prozent.

Aus welchen Staaten die meisten Personen stammen

Die Neuzugänge im Register stammten zu fast 60 Prozent aus den Mitgliedsstaaten der EU. Hier betrachtet das Statistische Bundesamt drei Ländergruppen genauer:

  • Die meisten EU-Migranten, nämlich knapp 150 000 Personen, kamen aus Rumänien, Bulgarien und Kroatien, also den drei Ländern, die erst seit 2007 beziehungsweise 2013 zur EU gehören.
  • Bei den zehn Staaten, die 2004 der EU beigetreten waren, verzeichnet die Statistik einen Anstieg von 100 700 Personen (10,9 Prozent) gegenüber 2013. Hier kamen besonders viele Polen und Ungarn nach Deutschland.
  • Etwas geringer als im Vorjahr war den Angaben zufolge die Bedeutung der Zuwanderung aus den von der Euro-Krise besonders betroffenen Mittelmeerstaaten. 2013 waren noch mehr als 60 000 Italiener, Griechen und Spanier nach Deutschland gekommen, 2014 waren es etwa 48 500.

Doch auch die Zahl der Zuwanderer aus Ländern, die nicht Teil der EU sind, hat 2014 zugenommen. Sie ist um 212 600 Personen gestiegen, was einem Zuwachs von fünf Prozent entspricht. Im Jahr 2013 waren es nur halb so viele Personen. Dieser starke Anstieg geht vor allem auf Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien zurück. Mit deutlichem Abstand folgen Serbien und Eritrea als Herkunftsländer.

Die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit hat wie auch schon in den Vorjahren weiter abgenommen. Dies ist dem Statistischen Bundesamt zufolge auf Einbürgerungen zurückzuführen.

Wo die Zuwanderer sich niederlassen

Die meisten neu im Ausländerzentralregister aufgenommen Menschen sind auch 2014 nach Bayern gekommen. Hier wurden knapp 113 000 Ausländer registriert. Es folgen Nordrhein-Westfalen mit 111 000 Personen und Baden-Württemberg mit etwas mehr als 80 000.

Der prozentuale Anstieg war hingegen in den neuen Bundesländern besonders stark: In Mecklenburg-Vorpommern stieg die Zahl der registrierten Ausländer um fast 20 Prozent, in Brandenburg um 13,4 Prozent.

© Süddeutsche.de/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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