Neuer Gewaltausbruch:Palästinenser tötet israelischen Siedler

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Der erste tödliche Überfall auf einen Israeli im Westjordanland seit 2011: In dem besetzten Gebiet hat ein Palästinenser einen israelischen Siedler erschossen. Auch im Gazastreifen gab es ein neues Todesopfer. Die Luftwaffe Israels hat dort ein mutmaßliches Hamas-Mitglied umgebracht.

Bei neuer Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern sind zwei Menschen getötet worden. Im Westjordanland hat an einer Bushaltestelle nahe der Stadt Nablus ein Palästinenser einen Israeli umgebracht. Israelischen Medien zufolge stach der Mann auf den Israeli ein, entriss ihm seine Waffe und erschoss ihn damit. Nach Angaben der Polizei eröffnete er dann das Feuer auf die herbeigerufenen Sicherheitskräfte, die ihn aber überwältigen konnten.

Dies war der erste tödliche Überfall auf einen Israeli in dem besetzten Gebiet seit zwei Jahren. Im März 2011 waren zwei israelische Siedler und ihre drei Kinder in ihrem Haus erstochen worden. Im vergangenen Jahr hatte es keinen einzigen Überfall auf israelische Anwohner im Westjordanland gegeben. Seit Anfang dieses Jahres wurden im Westjordanland bereits neun Palästinenser von israelischen Soldaten bei Auseinandersetzungen getötet.

Auch im Gazastreifen forderte der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ein neues Opfer : Die israelische Luftwaffe hat dort gezielt einen Palästinenser getötet. Der 29-Jährige wurde Anwohnern zufolge auf seinem Motorrad getroffen. Ein Sprecher der israelische Regierung sagte, es handle sich um einen radikalen Islamisten, der "ein Experte für den Bau von Raketen" gewesen sei. Er sei am Raketenangriff auf Eilat am 17. April beteiligt gewesen. Bei dem Angriff auf Eilat, der von der ägyptischen Sinai-Halbinsel ausging, gab es damals keine Verletzten. Der getötete Palästinenser habe offenbar für die Sicherheitskräfte der Hamas gearbeitet, sei aber auch ein Mitglied einer radikalen Salafisten-Gruppe gewesen. Ärzte erklärten, bei dem Angriff sei ein zweiter Mann verletzt worden.

Trotz des von Ägypten vermittelten Waffenstillstandes haben Islamisten in den vergangenen Wochen vom Gazastreifen aus Raketen auf Israel abgefeuert. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte vor zwei Tagen eine harte Reaktion angekündigt, sollte der Beschuss weitergehen. Die israelische Luftwaffe hatte bereits Extremisten im südlichen Gazastreifen angegriffen, laut Armee seien ein Waffenlager und eine Trainingsanlage der dort herrschenden radikal-islamischen Hamas beschossen worden.

© Süddeutsche.de/Reuters/afp/ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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