SZ Espresso:Nachrichten am Morgen - die Übersicht für Eilige

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Attackiert Trump ungewohnt scharf: der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden. (Foto: AP)

Was wichtig ist und wird.

Von Anna Ernst

Was wichtig ist

Biden gibt Trump Schuld an tödlicher Gewalt. Der demokratische Präsidentschaftskandidat greift den US-Präsidenten frontal an wie nie zuvor. Weil Trump die Menschen aufgewiegelt habe, sei es erst zur Gewalt in Portland und Kenosha gekommen. Am Rande der Proteste gegen Polizeigewalt in Kenosha hatte mutmaßlich ein 17-jähriger Angehöriger einer rechten Bürgerwehr zwei Menschen erschossen. Trump verteidigt den Schützen auf Twitter und legte nahe, dass er aus Notwehr gehandelt habe. An diesem Dienstag will der US-Präsident nach Kenosha reisen. Von Hubert Wetzel

Opposition in Belarus kündigt Bildung einer Partei an. Unter dem Namen "Gemeinsam" wollen sich Regierungskritiker um die Oppositionelle Maria Kolesnikowa für Veränderungen einsetzen. Die Proteste im Land gehen weiter. Seit Donnerstag seien auch mehr als 50 Medienschaffende festgenommen und mehrere ausländische Journalisten ausgewiesen worden, heißt es seitens der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen. Zur Meldung

Bushido sagt im Abou-Chaker-Prozess aus. Vor Gericht erzählt der Rapper, mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi, dass ihm Arafat Abou-Chaker 2004 geholfen habe, aus einem Plattenvertrag herauszukommen - unter Einsatz von Handgreiflichkeiten. Danach habe der Clan-Chef 30 Prozent an allem gefordert. Bushido soll laut Anklage im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft, eingesperrt und verletzt worden sein. Mehr dazu

Kretschmann in Autounfall verwickelt. Baden-Württembergs Ministerpräsident gerät in einen Unfall auf der A81. Nach Auskunft des baden-württembergischen Innenministeriums blieb der Grünen-Politiker "wohl unverletzt". Nach ersten Erkenntnissen gab es aber andere Verletzte. Die Hintergründe sind zunächst unklar. Zur Meldung

Die News zum Coronavirus

Gewerkschaft der Polizei: Corona-Protestbewegung radikalisiert sich. Seit den ersten sogenannten "Hygiene-Demonstrationen" verfestige sich der Einfluss Rechtsextremer, sagt der Vizevorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, den Funke-Zeitungen. Die Gefahr sei groß, dass sich die Corona-Protestbewegung genauso entwickele wie die islamfeindliche Pegida-Bewegung. Mehr dazu. Welche Organisationen die Demonstration in Berlin unterstützt haben und was sie verbindet, berichtet Claudia Henzler.

WHO: Regierungen sollten Anti-Corona-Demos "zuhören". Es gebe ein Recht darauf, nicht zuzustimmen, Überzeugungsarbeit könne auch manchmal scheitern, erklärt die Weltgesundheitsorganisation. In Schweden werden massenhaft Studierende getestet. Die Meldungen aus aller Welt

Was wichtig wird

Außenminister Maas trifft chinesischen Außenminister Wang. Vor dem Auswärtigen Amt in Berlin ist gleichzeitig eine Kundgebung von Kritikern der chinesischen Führung geplant, an der auch der Hongkong-Aktivist Nathan Law teilnehmen wird. Er hat Maas in einem Brief aufgefordert, sich bei Wang für Freiheit und Menschenrechte in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong einzusetzen. Von Daniel Brössler und Lea Deuber

Macron besucht Beirut. Der französische Präsident war bereits Anfang August - zwei Tage nach der Explosionskatastrophe mit mehr als 180 Toten - in Beirut gewesen und hat inzwischen einen Reformplan für das Land entworfen. Libanon leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise, die durch die Explosion noch verschlimmert wird.

Einsatz des türkischen Forschungsschiffes Oruc Reis im östlichen Mittelmeer soll enden. Die Türkei hatte den Einsatz des Schiffes, der heftige Reaktionen Griechenlands ausgelöst hat, zuvor kurz vor Ablauf der Frist mehrmals verlängert.

Fortsetzung der Sondersitzung des Finanzausschusses im Bundestag zum Komplex Wirecard. Aussagen soll dort unter anderem Felix Hufeld, der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Der inzwischen insolvente Zahlungsdienstleister Wirecard hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Zentrale Fragen sind weiterhin, wann genau die Regierung von Unregelmäßigkeiten wusste und ob sie zu wenig dagegen unternommen hat. Die Opposition erwägt einen Untersuchungsausschuss.

Beginn der Tarifrunde im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen 2020. Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent sowie mindestens 150 Euro mehr Lohn für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen.

Frühstücksflocke

Der tote König zahlt seine Gebühren nicht. Der Kew Palace in den Londoner Royal Botanic Gardens diente vor mehr als 200 Jahren als Sommerresidenz für König George III. Seit 1818 ist das Gebäude unbewohnt. Das hinderte die britische Behörde "TV Licensing" aber nicht daran, eine Zahlungsaufforderung zu verschicken. Der "derzeitige Bewohner" solle dringend die Rundfunkgebühren bezahlen. Die regierende Monarchin Elisabeth II. muss übrigens keine Gebühren zahlen. Mit ihren 94 Jahren ist der TV- und Radioempfang für sie gratis. Von Alexander Menden

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