Nachfolger von Kofi Annan:Brahimi als Syrien-Beauftragter im Gespräch

Die Vereinten Nationen wollen ihre Friedensbemühungen in Syrien nicht aufgeben. In der kommenden Woche soll ein neuer UN-Sonderbotschafter ernannt werden. Der frühere algerische Außenminister Lakhdar Brahimi gilt als aussichtsreichster Kandidat.

Drei Monate lang hatte Kofi Annan versucht, dem UN-Sicherheitsrat eine Syrien-Resolution abzuringen. Ohne Erfolg. In der vergangenen Woche gab der Friedensnobelpreisträger schließlich auf. Doch trotz des Abgangs Annans wollen sich die Vereinten Nationen weiter um eine friedliche Lösung in Syrien bemühen. Deswegen soll Anfang kommender Woche ein neuer Sonderbotschafter ernannt werden. UN-Kreisen zufolge gilt der algerische Diplomat Lakhdar Brahimi als aussichtsreichster Kandidat.

Der 78-jährige Brahimi war von 1991 bis 1993 algerischer Außenminister und hatte seit 1994 mehrere ranghohe Posten bei den Vereinten Nationen inne, unter anderem als Gesandter für Afghanistan, Haiti und den Irak.

Auch die Arabische Liga dürfte mit einer Ernennung Brahimis als neuer UN-Sonderbotschafter zufrieden sein: Als deren Gesandter hatte er im Libanon das Ende des Bürgerkriegs ausgehandelt. Seit 2005 ist Brahimi im Ruhestand.

Weitere Kandidaten seien Informationen aus UN-Kreisen zufolge, der ehemalige Nato-Generalsekretär und EU-Außenbeauftragte Javier Solana sowie der frühere spanische Außenminister Miguel Ángel Moratinos.

Annan hatte am 2. August seinen Rücktritt als gemeinsamer Syrien-Sondergesandter der UN und der Arabischen Liga erklärt. Er begründete den Schritt mit Zerwürfnissen innerhalb des Weltsicherheitsrates, die ein geschlossenes Bemühen um ein Ende der Gewalt in Syrien unmöglich gemacht hätten. Russland und China hatten zwei Mal mit ihrem Veto ein Vorgehen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad verhindert.

© Süddeutsche.de/dapd/afp/sst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: