Museen:"Manche sind verwundert, dass wir sprechen können"

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Warum Johanna Lange das Gemälde "Helios und Phaeton mit Saturnus und den vier Jahreszeiten" ausgesucht hat? Weil es wie eine Vision ist, sagt sie. (Foto: Valerie Schmid)

Die Aufseher in Museen werden von Besuchern meist nicht beachtet, sie stehen halt da und passen auf. In Berlin präsentieren sie jetzt Lieblingswerke. Ein Augenöffner.

Von Renate Meinhof, Berlin

Wenn Johanna Lange vor "ihrem" Bild steht und beschreibt, wie das Unglück seinen Lauf nahm, Schritt für Schritt in die Katastrophe, dann klingt das wie ein Krimi. "In dem Moment, wo der Phaeton fordert: Papa, ick will den Wagen, gib mir die Karre!", sagt sie, "da sehen die doch alle hier, was passieren wird." Frau Langes linke Hand tastet langsam in der Luft den Kreis der Zeugen des Geschehens ab. Saturn, Helios, die vier Jahreszeiten. "Wie eine Vision ist das", flüstert sie. "Gucken Sie sich mal die Gesichter an."

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