Bereits 1904 wurde an dieser Stelle die erste Hauptmoschee Moskaus gebaut. Doch sie war viel zu klein, um an hohen islamischen Feiertagen alle Gläubigen aufnehmen zu können. Deswegen beteten Tausende Muslime stattdessen auf der Straße vor der Moschee. 2011 wurde das alte Gebäude abgerissen, angeblich weil Einsturzgefahr drohte. Denkmalschützer sprachen damals von einem "Akt der Barbarei". Der neue Bau ist ein Gebäude der Superlative. Es erstreckt sich auf einer Fläche von drei Fußballfeldern. Zu dem Gebetshaus gehören mehrere Konferenzräume, eine Bibliothek und ein Hotel.
10 000 Gläubige haben im Innern des sechsstöckigen Gebäudes Platz. Die Moschee ist damit eines der größten Gebetshäuser Europas.
Gekrönt wird die Moschee von einer 46 Meter hohen Kuppel - außen vergoldet, innen mit Koran-Zitaten verziert.
Die Moschee ist das Gemeinschaftsprojekt mehrerer Länder. Umgerechnet 170 Millionen Euro hat der Bau gekostet. Die Türkei spendete Teppiche und Leuchter. Auch die Malereien sind das Werk türkischer Künstler.
Der russische Präsident Wladimir Putin begutachtet die neue Moschee.
Unter den geladenen Gästen befand sich auch der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan.
Auch Mahmoud Abbas kam zur Eröffnung des Baus, zu dessen Errichtung er 22 000 Euro beisteuerte. Hier spricht er mit dem tschetschenischen Präsident Ramsan Kadyrow.
Da wirkt sogar ein übermächtiger Putin klitzeklein: Der Islam sei "eine der traditionellen russischen Religionen", sagt der russische Präsident. Die "majestätische" Moschee passe zur "Hauptstadt eines geeinten, multinationalen und multikonfessionellen Landes". Ihre Eröffnung nannte Putin "ein großes Ereignis für die Muslime in Russland". Er sei sich sicher, dass das Gotteshaus ein Ort der "Aufklärung" sein werde, an dem "humanistische Ideen" vermittelt würden.
Sichtlich ergriffen standen Muslime vor dem Gebäude. Ihre Zahl in der Metropole Moskau wird auf ein bis zwei Millionen geschätzt. Landesweit gibt es rund 20 Millionen.
Der Islam fasste bereits vor der Christianisierung auf dem Gebiet des heutigen Russland Fuß. Die älteste noch bestehende Moschee des Landes in Derbent in Dagestan wurde bereits 773 errichtet. Das Christentum breitete sich erst nach 988 aus, als sich Großfürst Wladimir nach byzantinischem Ritus taufen ließ.