Seenotrettung:Kein Beweis für die Pull-Faktor-These

Lesezeit: 2 min

Forscher haben untersucht, ob die Präsenz von Seenotrettern im zentralen Mittelmeer Migranten ermutigt, sich auf die gefährliche Überfahrt zu machen. (Foto: Nora Bording/AFP)

Eine Studie mit neuer Methodik widerspricht dem Vorwurf, Rettungsmissionen im zentralen Mittelmeer lockten mehr Migranten nach Europa.

Von Andrea Bachstein, München

Der Vorwurf steht im Raum, seit private Organisationen (NGOs) im Mittelmeer Bootsflüchtlinge vor dem Ertrinken retten: Ihre Präsenz ermutige mehr Migranten, die gefährliche Überfahrt in Schleuserbooten zu wagen. Die NGOs seien mit ihren Schiffen ein "Pull-Faktor", sie zögen also Bootsflüchtlinge mit Ziel Europa an. Besonders oft argumentieren rechte Politiker so, und auch in sozialen Medien stehen die NGOs unter Feuer als angeblich Schuldige für den Flüchtlingszustrom.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivFlucht nach Europa
:Das verlorene Boot

Am 22. Februar macht sich ein Schiff in der Türkei auf den Weg nach Europa. An Bord hoffen etwa 180 Geflüchtete auf ein besseres Leben. Doch kurz vor Italiens Küste sinkt das Schiff, obwohl europäische Behörden es bereits Stunden zuvor gesichtet hatten. Warum hat niemand geholfen?

Von Lena Kampf, Kristiana Ludwig und Simon Sales Prado

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: