Athen (dpa) - In den Auffanglagern auf den griechischen Inseln hat sich die Lage nach jüngsten Angaben des Migrationsministeriums weiter entspannt. Kein Lager ist demnach mehr überfüllt.
Auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos registrierte das Athener Ministerium Ende September noch 4490 Menschen. 2020 lag die Zahl über mehrere Monate hinweg bei gut 40.000.
Deutlich besser ist die Situation auf der Insel Samos, wo ein neues Lager eröffnet worden ist. Dort lebten die Menschen inzwischen alle in Containerwohnungen und nicht mehr in Zelten oder selbstgebastelten Hütten, berichtete das griechische Staatsfernsehen.
Patrouillen und Pushbacks
Die aktuell meisten Migranten leben auf der Insel Lesbos. Im Zeltlager bei Kara Tepe (auch Mavrovouni), ausgelegt für die Aufnahme von 8000 Menschen, harren nach jüngsten Angaben des Migrationsministeriums in Athen noch knapp 3100 Menschen aus. Die Lager auf Chios, Leros und Kos sind fast leer. Dort leben jeweils nur noch 300, 143 und 88 Menschen.
Athen hat in den vergangenen Monaten die Patrouillen seiner Küstenwache in dem Meerengen mit der Türkei erhöht. Immer wieder werden Boote mit Migranten an Bord zurück in die Türkei gedrängt. Diese sogenannten Pushbacks verletzten Menschenrechte, kritisieren Hilfsorganisationen.
Die griechischen Sicherheitskräfte blieben trotz der Entspannung „wachsam“, sagte ein Offizier der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. Ein neuer großer Migrantenandrang wie 2015 könnte nicht so leicht gestoppt werden, hieß es. Damals waren binnen wenigen Monaten fast 900.000 Migranten auf dem Seeweg aus der Türkei nach Griechenland und damit in die EU gekommen.
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