Heidelberg:Heidelberg fordert Zeitplan für Flüchtlingszentrum

Heidelberg (dpa/lsw) - Der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) fordert von der Landesregierung einen Zeitplan zur Verlagerung des örtlichen Ankunftszentrums für Flüchtlinge. Die Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt und Land für das ehemalige US-Militärgelände Patrick-Henry-Village läuft in sechs Monaten aus.

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Heidelberg (dpa/lsw) - Der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) fordert von der Landesregierung einen Zeitplan zur Verlagerung des örtlichen Ankunftszentrums für Flüchtlinge. Die Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt und Land für das ehemalige US-Militärgelände Patrick-Henry-Village läuft in sechs Monaten aus.

„Wir haben einen enormen Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen. Den können wir nur dort decken“, sagte Würzner am Montag. Heidelberg habe viel getan für die Aufnahme von Flüchtlingen. „Die Hilfsbereitschaft darf nicht dazu führen, dass jetzt eines unserer wichtigsten Zukunftsprojekte verhindert wird“, meinte der Oberbürgermeister.

Heidelberg stehe zum Konzept des Ankunftszentrums. „Ich kann mir auch eine Verlängerung um ein oder zwei Jahre vorstellen. Aber diesen Vorschlag kann ich dem Gemeinderat nur machen, wenn das Land mit einem belastbaren Konzept belegt, dass wir hier in zwei Jahren Wohnungen und Büros für 10 000 Menschen bauen können“, sagte Würzner. Als möglicher Nachfolgestandort war zuletzt Mannheim im Gespräch.

Eine Vermischung des Ankunftszentrums mit Funktionen eines Abschiebezentrums lehne er ab, sagte der Oberbürgermeister. Dies habe er Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in einem Brief mitgeteilt. CDU und CSU hatten die Doppelfunktion im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene ins Spiel gebracht.

Eine solche Funktion würde aber den Charakter eines Aufnahmezentrums verändern, betonte Würzner. „Sie erfordert unüberwindbare Zäune genauso wie massiven Einsatz von Sicherheitspersonal. Es wäre die Kasernierung von Menschen anstelle der offenen Willkommenskultur.“

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