Migration:CSU-Chef Seehofer stoppt Söders Nachdenken über Grenzzäune

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Stacheldraht und ein Maschendrahtzaun umgrenzen das Gelände vom Flughafen München. Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen schließt Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) Zäune an den deutschen Grenzen nicht aus .Foto: Sven Hoppe (Foto: dpa)

München (dpa) - Angesichts der konstant hohen Flüchtlingszahlen hat Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) Zäune an den deutschen Grenzen nicht ausgeschlossen. Doch kurz darauf am Donnerstag wies Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) den Vorstoß zurück.

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München (dpa) - Angesichts der konstant hohen Flüchtlingszahlen hat Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) Zäune an den deutschen Grenzen nicht ausgeschlossen. Doch kurz darauf am Donnerstag wies Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) den Vorstoß zurück.

Söder sagte: „Wenn die EU-Außengrenzen nicht geschützt werden, muss eine deutsche Regierung auch darüber nachdenken, wie sie die deutsche Grenze schützt.“ Deshalb müsse man „grüne Grenzkontrollen“ erwägen. „Ob das am Ende Zäune, Patrouillen oder andere Formen von Grenzkontrollen sind, muss man dann sehen.“

Dem „Focus“ hatte Söder zuvor gesagt, er sei überzeugt, „dass wir noch über Schutzzäune diskutieren werden in Europa“. „Vielleicht hätten wir die 86 Milliarden Euro für Griechenland besser in den massiven Schutz der Grenzbereiche investiert“, argumentierte er. Zum Hintergrund sagte der Minister, man habe derzeit keinen Überblick, wer ins Land komme. Das müsse einen nachdenklich machen.

Seehofer wies Söders Vorstoß zurück: „Ich bin für Zuzugsbegrenzung, aber Schutzzäune wird es mit Bayern nicht geben“, sagte der CSU-Chef der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). „Schon gar nicht an der bayerischen Grenze, aber auch nicht in Europa.“ Man werde „Rechtsstaatlichkeit gewährleisten“. „Der bayerische Weg hat sich immer durch Maß und Mitte ausgezeichnet, nicht durch Extreme.“

Im „Focus“-Interview ging Söder auf Distanz zu Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Man sei nicht glücklich über deren Entscheidung zur Grenzöffnung gewesen. Merkel müsse „natürlich an die Weltpolitik denken“. „Es ist aber auch wichtig, das eigene Volk im Blick zu haben. Optimismus, etwas zu schaffen, ist das eine. Aber Sorgen über Veränderungen aufzunehmen, das andere.“ Man könne nicht einfach sagen „Wir schaffen das“. „Denn es beginnt, auch uns zu überfordern.“

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