Merkel-Kandidatur:"Es gilt das, was die Parteivorsitzende gesagt hat"

CNN-Breaking-News: Merkel tritt wieder an. (Foto: Screenshot: SZ.de)

CDU-Politiker Norbert Röttgen verkündet eine neue Kanzlerkandidatur Merkels auf CNN - und löst damit Aufregung aus. Die CDU-Zentrale stellt klar, was davon zu halten ist.

Für einen kurzen Moment ist die Aufregung groß: Angela Merkel werde für eine vierte Amtszeit antreten, sagt CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen im amerikanischen Fernsehen. "Sie wird als Kanzlerkandidatin antreten", erklärt er bei CNN. Sie agiere als Global Player. "Also wird sie antreten und wie ein verantwortlicher Führer handeln."

Auf diese Ankündigung wartet Deutschland nun seit geraumer Zeit. Nicht wenige deutsche Medien stürzen sich sofort auf die Aussage und veröffentlichen sie als Eilmeldung.

Dass ihre Kandidatur aber nicht von der Kanzlerin selbst, und noch dazu in keinem deutschen Medium verkündet wird, mutet doch seltsam an. Eine Nachfrage bei der CDU schafft Klarheit, welcher Wert dem Statement tatsächlich beigemessen werden muss. "Es gilt das, was die Parteivorsitzende gesagt hat: Sie wird ihre Entscheidung zur gegebenen Zeit mitteilen", heißt es aus der CDU-Zentrale. Auch Regierungssprecher Steffen Seibert äußert sich mit ähnlichen Worten auf Twitter. Damit ist also alles gesagt - nämlich, dass derzeit noch nichts gesagt werden kann.

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Hat Röttgen sich also einfach ungeschickt ausgedrückt? Schließlich ist der CDU-Politiker derzeit zwar Abgeordneter, aber kein Regierungsmitglied mehr. Auch im CDU-Bundesvorstand hat er keine aktive Rolle.

Klar ist: Es gibt einen breiten CDU-Rückhalt für eine erneute Kanzlerkandidatur Merkels. Schon CDU-Vize Julia Klöckner äußerte sich im August ähnlich wie Röttgen. Allerdings fügte sie damals hinzu: "Aber überlassen Sie es doch auch ihr, wann sie selbst entscheidet, das dann auch zu verkünden." Merkel selbst sagte im ARD-Sommerinterview, sie werde "zum gegebenen Zeitpunkt" bekanntgeben, ob sie erneut als Bundeskanzlerin antreten wolle.

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