Menschenschmuggel:Australien weist Amnesty-Bericht als "Schande" zurück

Der Vorwurf wiegt schwer: Australiens Regierung hat Amnesty zufolge Schlepper bezahlt, um Flüchtlinge abzuwehren. Die Außenministerin erwidert, man habe sich an internationale Verpflichtungen gehalten.

Die australische Regierung hat Anschuldigungen zurückgewiesen, dass Menschenschmuggler bezahlt wurden, um Flüchtlinge fernzuhalten. Einwanderungsminister Peter Dutton sagte dem Radiosender 2GB, dieser Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sei eine "Schande" und beleidige jene Menschen, die Australiens Grenzen beschützen.

Australiens Grenzschützer bezahlten nach dem Vorwurf von Amnesty Schlepper, damit diese umkehrten. Die Menschenrechtsorganisation bezieht sich auf Angaben der Menschen, die an Bord waren, der Schlepper und der indonesischen Polizei, die große Geldbeträge sichergestellt hat.

Erste Gerüchte im Juni aufgetaucht

Australien habe die Flüchtlingsboote gestoppt und das passe Amnesty nicht, sagte Dutton. Aber Australien werde sich nicht dazu drängen lassen, seine Flüchtlingspolitik aufzuweichen. Außenministerin Julie Bishop sagte, die australischen Behörden hätten in Übereinstimmung mit den Gesetzen und den internationalen Verpflichtungen des Landes gehandelt.

Als im Juni erstmals Gerüchte über solche Zahlungen aufgetaucht waren, bestritten mehrere Minister die Vorwürfe. Der damalige Premierminister Tony Abbott sagte jedoch, es handele sich um eine "operative Angelegenheit", und dazu gebe es keinen Kommentar.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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