Frankreich:Ohrfeige für Macron

Ein Mann hat den Präsidenten geschlagen und soll dabei einen royalistischen Slogan gerufen haben.

Von Nadia Pantel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist am Dienstagmittag bei einer Reise nach Südfrankreich von einem Mann ins Gesicht geschlagen worden. Macron war für einen Tag in das Département Drôme gefahren, um dort unter anderem mit Gastwirten ins Gespräch zu kommen, bevor am 9. Juni die Gastronomie den Betrieb in Innenräumen wieder aufnehmen darf.

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Nach dem Besuch einer Hotelfachschule in der kleinen Stadt Tain-L'Hermitage ging Macron zu einem Sicherheitszaun, hinter dem Passanten und Neugierige standen. Auf Videos, die im Internet kursieren, kann man sehen, wie Macron auf die Menschen zugeht, um sie zu begrüßen. Ein Mann, nimmt Macrons ausgestreckte Hand, holt dann aus und ohrfeigt den Präsidenten. Gleichzeitig hört man eine Stimme rufen: "Nieder mit der Macronie."

Der Élysée-Palast bestätigte, dass Macron angegriffen worden sei, er habe danach jedoch seinen Besuch in der Drôme wie geplant fortgesetzt und auch "wieder begonnen, Hände zu schütteln".

Nach dem Angriff wurden zwei Männer festgenommen und verhört. Es handelt sich laut Staatsanwaltschaft um zwei 28 Jahre alte Männer aus dem Département Drôme, die der Polizei zuvor nicht bekannt waren. Über das Motiv der Tat wird bislang nur spekuliert. Gerüchten zufolge soll der Mann, der Macron ohrfeigte, einen von Royalisten verwendeten Slogan gerufen haben.

Politiker aller Parteien verurteilten die Gewalt gegen Macron. Premierminister Jean Castex sagte in der Nationalversammlung: "Politik darf niemals Gewalt bedeuten, weder verbale Gewalt und noch wenige physische Gewalt." Auch die linke und rechte Opposition stellte sich hinter Macron.

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