Wiesbaden:Elterninitiative fordert Bestattung für totgeborenen Kinder

Wiesbaden (dpa/lhe) - Bei dem würdevollen Umgang mit totgeborenen Kindern hat Deutschland nach der Einschätzung von betroffenen Eltern Nachholbedarf. "Wir fordern, dass jedes Kind bestattet wird", sagte Barbara Martin aus Brechen im Taunus. Sie kämpft gemeinsam mit ihrem Mann Mario seit vielen Jahren für die Rechte von Sternenkindern. Die Facebook-Seite des Paares "sternenkinderhimmel.com" hat mehr als 51 000 Abonnenten.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Bei dem würdevollen Umgang mit totgeborenen Kindern hat Deutschland nach der Einschätzung von betroffenen Eltern Nachholbedarf. „Wir fordern, dass jedes Kind bestattet wird“, sagte Barbara Martin aus Brechen im Taunus. Sie kämpft gemeinsam mit ihrem Mann Mario seit vielen Jahren für die Rechte von Sternenkindern. Die Facebook-Seite des Paares „sternenkinderhimmel.com“ hat mehr als 51 000 Abonnenten.

Die Abgeordneten im hessischen Landtag wollen am (heutigen) Dienstagabend eine Reform des Friedhofs- und Bestattungsgesetzes anstoßen. In dem Entwurf der schwarz-grünen Regierungsfraktionen geht es unter anderem um die Beisetzung totgeborener Kinder. Während bislang die Bestattungspflicht über das Alter geregelt war und ab dem sechsten Monat galt, soll künftig ein Gewicht ab 500 Gramm entscheidend sein. Schon jetzt ist eine Bestattung auch jüngerer Sternenkinder möglich, wenn die Eltern das wünschen.

Nach einer Forderung der Eheleute Martin sollten auch die Krankenhäuser in der Pflicht stehen, allen totgeborenen Kindern eine würdige letzte Ruhestätte zu geben. Zwar versicherten die Kliniken, dass dies geschehe. „Wir erfahren aber immer wieder von Sterneneltern, dass die Kinder plötzlich nicht auffindbar sind“, kritisierte die 42-Jährige. Viele Eltern würden nicht darüber informiert, dass die Kliniken auch für ganz junge Sternenkinder eine Sammelbestattung anbieten.

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