Potsdam:Brandenburg will 40 Jesiden aufnehmen

Potsdam (dpa/bb) - Das Land Brandenburg will außerhalb des regulären Asylverfahrens 40 Jesiden und deren Kinder aufnehmen. Dies sagte der Chef der Potsdamer Staatskanzlei, Thomas Kralinski, am Donnerstag im Landtag. Die Landesregierung reagiert damit auf eine Aufforderung des Landtags, Mitglieder der verfolgten religiösen Minderheit aus dem Irak aufzunehmen. Zuvor waren Gespräche mit dem Bund und anderen Bundesländern über ein bundesweites Aufnahmeprogramm gescheitert.

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Potsdam (dpa/bb) - Das Land Brandenburg will außerhalb des regulären Asylverfahrens 40 Jesiden und deren Kinder aufnehmen. Dies sagte der Chef der Potsdamer Staatskanzlei, Thomas Kralinski, am Donnerstag im Landtag. Die Landesregierung reagiert damit auf eine Aufforderung des Landtags, Mitglieder der verfolgten religiösen Minderheit aus dem Irak aufzunehmen. Zuvor waren Gespräche mit dem Bund und anderen Bundesländern über ein bundesweites Aufnahmeprogramm gescheitert.

Die 40 Jesiden befinden sich allerdings bereits in Griechenland. Das führte zu Kritik des CDU-Abgeordneten und Vize-Landtagspräsidenten Dieter Dombrowski, der sich für die Hilfe stark gemacht hatte. „Im Moment sind wir dabei, Menschen zu retten, die schon gerettet sind“, sagte er. Ihm reiche das nicht. „Brandenburg kann mehr“, sagte er. Er forderte, weitere 31 Jesidinnen aufzunehmen, die in Gefangenschaft des Islamischen Staates (IS) schwanger geworden waren. Dies wird derzeit geprüft.

Der Brandenburger Landtag hatte vor rund einem Jahr mit breiter Mehrheit gefordert, dass der religiösen Minderheit der Jesiden in Deutschland Schutz gewährt wird. Die Landesregierung solle sich beim Bund für eine humanitäre Hilfsaktion einsetzen oder sonst selbst ein Programm auflegen. Die Grünen-Abgeordnete Ursula Nonnemacher sagte, noch immer befänden sich 3000 Jesiden in der Gewalt des IS. Der Beschluss des Landtags habe deshalb nichts an Aktualität eingebüßt.

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