Landtag:NRW-Landtag debattiert über Fall Amri

Gut einen Monat nach dem Anschlag will Ministerpräsidentin Kraft den Düsseldorfer Landtag über Konsequenzen aus dem Terrorfall Amri unterrichten. (Foto: Federico Gambarini)

Düsseldorf (dpa) - Der Fall Amri ist heute Thema im nordrhein-westfälischen Landtag. Zum Auftakt der Debatte will Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) erläutern, wie sich die Abläufe vor dem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten aus Sicht der Landesregierung darstellen.

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Düsseldorf (dpa) - Der Fall Amri ist heute Thema im nordrhein-westfälischen Landtag. Zum Auftakt der Debatte will Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) erläutern, wie sich die Abläufe vor dem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten aus Sicht der Landesregierung darstellen.

Für Krafts Rede und die Beiträge der Fraktionen hat der Landtag gut zwei Stunden eingeplant.

Der Attentäter Anis Amri hatte zeitweise in Nordrhein-Westfalen gelebt, für sein Asylverfahren waren nordrhein-westfälische Behörden zuständig. Der Tunesier war auch in NRW als Gefährder eingestuft worden. Die Opposition im Landtag wirft Innenminister Ralf Jäger (SPD) vor, eine Abschiebung Amris nicht entschieden genug betrieben zu haben. Die FDP fordert die Entlassung Jägers. Er stehe einer gründlichen Analyse der Fehler im Weg.

Die Ministerpräsidentin hat sich jedoch mehrfach vor Jäger gestellt. Wie der Innenminister verweist sie darauf, dass im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum die beteiligten Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern mehrmals zu dem Ergebnis gekommen seien, dass von Amri keine konkrete Gefährdung ausgehe. „Das war aus heutiger Sicht falsch“, betonte die Ministerpräsidentin.

SPD und Grüne haben für die Landtagssitzung einen Antrag vorgelegt, mit dem die Landesregierung aufgefordert werden soll, sich für eine verfassungsfeste Regelung des Einsatzes von elektronische Fußfesseln bei Gefährdern einzusetzen. Auch die Abschiebehaft für Gefährder müsse erleichtert werden, fordern die Regierungsfraktionen. Neben repressiven Maßnahmen sei aber auch eine breit angelegte Präventionsstrategie gegen den gewaltbereiten Salafismus notwendig.

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