Neumünster:Grüne treten mit drei Frauen an Spitze zur Landtagswahl an

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Vizepräsidentin des Landtages Aminata Toure (l)und Finanzministerin Monika Heinold (beide Bündnis 90/Die Grünen). (Foto: Georg Wendt/dpa)

Mit großem Selbstbewusstsein und ehrgeizigen Zielen gehen die schleswig-holsteinischen Grünen in die Frühphase des Landtagswahlkampfs. An die Spitze ihrer...

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Neumünster (dpa/lno) - Mit großem Selbstbewusstsein und ehrgeizigen Zielen gehen die schleswig-holsteinischen Grünen in die Frühphase des Landtagswahlkampfs. An die Spitze ihrer Landesliste für die Wahl am 8. Mai 2022 stelle ein Landesparteitag am Sonnabend in Neumünster drei erfahrene Frauen: Finanzministerin Monika Heinold, Landtags-Vizepräsidentin Aminata Touré und Fraktionschefin Eka von Kalben.

Die 62-jährige Heinold erhielt 117 Stimmen. Es gab 5 Neinstimmen und 4 Enthaltungen. Touré (29) wurde von 105 Delegierten gewählt, 15 stimmten gegen sie und es gab 5 Enthaltungen. Von Kalben (57) erhielt 118 Ja-, 8 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.

Heinold sagte in ihrer Vorstellungsrede, sie setze auf Sieg. „Diesmal wollen wir stärkste Kraft werden. Das ist ein ehrgeiziges Ziel.“ Die Ziele müssten aber auch ehrgeizig sein, „weil es um so viel geht“. Die Klimakrise sei real. „Wir machen Tempo beim Klimaschutz“, versprach Heinold. Sie wolle Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein werden und den Klimaschutz zur Chefsache machen.

Touré versprach, sich weiterhin für Frauen- und Integrationspolitik und gegen Rassismus einzusetzen. „In der nächsten Legislatur werden wir ein Landes-Antidiskriminierungsgesetz umsetzen.“ Sie sei in einer Flüchtlingsunterkunft in Neumünster aufgewachsen. „Ich habe erfahren, was es bedeutet, wenn man von Anfang an eben nicht die gleichen Startbedingungen hat“, sagte die 29-Jährige. Sie forderte, Gewalt gegen Frauen in den kommenden Jahren als ein sicherheitspolitisches Thema zu behandeln.

Von Kalben sagte, sie wolle weitere fünf Jahre das Land grüner und zukunftsfester machen. „Politik kann gestalten.“. Das habe man gerade in der Corona-Krise gemerkt. Die Fraktionschefin erinnerte daran, dass die Grünen ein Klimagesetz auf den Weg gebracht haben. „Wir haben bei fast allen Entscheidungen bei allen Haushalten dafür gesorgt, dass Schleswig-Holstein seinen Beitrag zu einer CO2-armen Welt leistet. Aber wir wissen auch, dass es viel mehr sein muss.“

Bei der Abstimmung um den Listenplatz vier setzte sich der Landtagsabgeordnete Lasse Petersdotter (31) mit 89 zu 37 Stimmen gegen Philipp Schmagold (42) aus dem Kreisverband Plön durch. Auf Platz fünf wählten die Delegierten die Biologin Silke Backsen (52) von der nordfriesischen Insel Pellworm. Sie erhielt 98 Stimmen, ihre Gegenkandidatin Anna Tranziska (47) kam auf 26 Stimmen.

Die Landesvorsitzende Tranziska fiel später auch bei der Bewerbung um Platz sieben und neun durch. Platz sechs ging an Joschka Knuth (28) aus dem Kreisverband Rendsburg-Eckernförde, Platz sieben sicherte sich die 24-jährige Nelly Waldeck aus Kiel.

Auf Platz acht der Liste wählten die Delegierten den 24 Jahre alten Jasper Balke aus Lübeck. Platz neun ging an Catharina Nies (36) aus dem Kreisverband Ostholstein.

Da die Delegierten wegen der angespannten Coronalage die Veranstaltung von zu Hause aus per Video verfolgen, muss ein Präsenzparteitag rechtzeitig im nächsten Jahr die Liste noch einmal beschließen, damit sie den Anforderungen des Wahlgesetzes genügt.

Im nördlichsten Bundesland wird am 8. Mai 2022 ein neuer Landtag gewählt. Bisher stellen die Grünen zehn Abgeordnete und regieren gemeinsam mit CDU und FDP mit Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Grünen-Landeschef Steffen Regis gab als Ziel aus, in den künftigen Landtag mit mehr als 15 Angeordneten einzuziehen.

© dpa-infocom, dpa:211211-99-343909/4

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