Kiel:„Jamaika“ klar für Günther-Wahl in Schleswig-Holstein

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Kiel (dpa/lno) - Union, Grüne und FDP wollen CDU-Landeschef Daniel Günther am Mittwoch geschlossen zum neuen Ministerpräsidenten in Schleswig-Holstein wählen. "Ich freue mich über den morgigen Tag, bin tatsächlich auch ein bisschen angespannt", sagte der 43-Jährige am Dienstag. Er freue sich auf die Arbeit als Regierungschef. "Das ist ein schöner Job. Aber der soll auch sehr anstrengend sein." Er wisse aber "auch nicht, was da auf mich zukommt".

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Kiel (dpa/lno) - Union, Grüne und FDP wollen CDU-Landeschef Daniel Günther am Mittwoch geschlossen zum neuen Ministerpräsidenten in Schleswig-Holstein wählen. „Ich freue mich über den morgigen Tag, bin tatsächlich auch ein bisschen angespannt“, sagte der 43-Jährige am Dienstag. Er freue sich auf die Arbeit als Regierungschef. „Das ist ein schöner Job. Aber der soll auch sehr anstrengend sein.“ Er wisse aber „auch nicht, was da auf mich zukommt“.

Günther sprach von einer großen Aufgabe. „Ich fühle mich der aber gewachsen.“ Er habe „richtig Lust“, das Regierungsbündnis aus Union, Grünen und FDP anzuführen. Der scheidende Regierungschef Torsten Albig (SPD) habe mit ihm bereits eine sehr freundliche Übergabe gemacht. Albig sei im Umgang mit ihm „echt fair“.

Die Wahl am Mittwoch werden neben Günthers Frau und seinem Vater auch seine beiden Brüder und Freunde im Parlament verfolgen. Auf der Besuchertribüne wird auch der ehemalige Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) sitzen.

37 Stimmen braucht Günther. CDU, Grüne und FDP verfügen über 44 der 73 Sitze im Landtag. Grünen-Fraktionschefin Eka von Kalben rechnet damit, dass Günther alle Stimmen ihrer Fraktion bekommt. Nach dem Wechsel von der Küstenkoalition mit SPD und SSW zu „Jamaika“ sei es für die Grünen aber eine neue Situation. „Das wird für uns alle eine befremdliche Situation sein, wenn auf einmal diejenigen uns unterstützen, auf die wir geschossen haben und die auf uns schießen, die wir verteidigt haben.“ Die Parlamentarische Geschäftsführerin Marret Bohn sagte, „Günther wird einen anderen Stil prägen als Herr Albig“.

Nach Ansicht von FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki sind Günther „mindestens 44 Stimmen“ sicher. Bei einem Besuch in der FDP-Fraktion habe sich der CDU-Landeschef am Dienstag „wie immer: locker, flockig“ präsentiert. „Ich befürchte, dass einige Sozialdemokraten, die ihren Unmut über Ralf Stegner dokumentieren wollen, den mitwählen.“ Das künftige Bündnis bezeichnete der Liberale als „Koalition der souveränen Lässigkeit“.

Nach Ansicht von SPD-Fraktionschef Ralf Stegner übergibt die scheidende Regierung dem neuen Bündnis „ein Land in außerordentlich gutem Zustand“. Für seine Fraktion sei die kommende Landtagssitzung jedoch allenfalls „in Maßen erfreulich“. Seine Fraktion wolle gute Oppositionsarbeit liefern. Die SPD stelle sich auf fünf Oppositionsjahre ein, wolle nötigenfalls aber bereitstehen. „Ansonsten hat die Regierung natürlich die Chance zu zeigen was sie kann.“ Als „Lügengeschichten“ bezeichnete Stegner Kritik, die SPD sei schuld, dass keine klassische Ampel aus SPD, Grünen und FDP zustande kam. Kubicki und Umweltminister Robert Habeck (Grüne) wollten eine schwarze Ampel und haben sie nun bekommen.

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