Erfurt (dpa/th) - Abgeordnete der Koalitionsfraktionen haben die Rücktrittsforderungen der CDU an Thüringens Justizminister Dieter Lauinger (Grüne) im Landtag zurückgewiesen. Zugleich warfen sie der Union am Donnerstag vor, bei ihrer Kritik mit zweierlei Maß zu messen. Auch früher schon habe es Missstände im Thüringer Justizvollzug gegeben, sagten die Linksabgeordnete Iris Martin-Gehl und der SPD-Mann Oskar Helmerich. Justizminister mit CDU-Parteibuch seien deswegen aber nie zurückgetreten.
Der Landtag war auf Antrag der CDU zu einer Sondersitzung zusammengekommen, um über Lauingers politische Zukunft zu diskutieren. Nach der Affäre um eine Prüfungsbefreiung für Lauingers Sohn und die Zustände in Thüringens Gefängnissen sei Lauinger als Minister nicht mehr tragbar, argumentiert die Union.