Dresden:Land verstärkt Kampf gegen Borkenkäfer: Minus in der Kasse

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Dresden (dpa/sn) - Sachsens Forstarbeiter befinden sich in einem Wettlauf mit dem Borkenkäfer. Forstminister Thomas Schmidt (CDU) räumte am Freitag im Landtag ein, dass dieser kaum zu gewinnen ist: "Dennoch muss jeder befallene Baum schnellstmöglich aus dem Forst." Es gebe keine Alternative. Seit Sommer seien mehr als 500 000 Kubikmeter Holz betroffen, Schätzungen gingen von bis zu einer Million Kubikmeter "Käferholz" bis Mai 2019 aus. Deshalb werde auch im Winter weiter Bruchholz aus den Wäldern geholt. Es gilt als idealer Brutraum für den Käfer. Nach Angaben des Ministeriums sind bisher 45 Prozent der Schäden aufgearbeitet.

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Dresden (dpa/sn) - Sachsens Forstarbeiter befinden sich in einem Wettlauf mit dem Borkenkäfer. Forstminister Thomas Schmidt (CDU) räumte am Freitag im Landtag ein, dass dieser kaum zu gewinnen ist: „Dennoch muss jeder befallene Baum schnellstmöglich aus dem Forst.“ Es gebe keine Alternative. Seit Sommer seien mehr als 500 000 Kubikmeter Holz betroffen, Schätzungen gingen von bis zu einer Million Kubikmeter „Käferholz“ bis Mai 2019 aus. Deshalb werde auch im Winter weiter Bruchholz aus den Wäldern geholt. Es gilt als idealer Brutraum für den Käfer. Nach Angaben des Ministeriums sind bisher 45 Prozent der Schäden aufgearbeitet.

Schwere Stürme hatten von Herbst 2017 bis Spätsommer 2018 rund 2,6 Millionen Kubikmeter Schadholz in den Wäldern des Freistaates hinterlassen. Das ist mehr als doppelt so viel wie in diesem Jahr im Staatswald regulär eingeschlagen werden sollte. Im Staatswald gingen knapp 1,8 Millionen Kubikmeter Holz zu Bruch, im Privat- und Körperschaftswald waren es 840 000. Vor allem die in Sachsen reichlich vorhandenen Fichtenbestände sind betroffen. Zudem gab es Dürreschäden auf einer Fläche von weit mehr als 3000 Hektar - vor allem bei älteren Bäume und jungen Bäume in der Aufforstung.

Schmidt sprach vom schwierigsten Jahr für die sächsischen Wälder und die hiesige Forstwirtschaft seit der Wende. Sachsen werde die Waldbesitzer nicht im Stich lassen. Der Minister erinnerte an die wirtschaftlichen Folgen. Der jetzt nahezu gesättigte Holzmarkt habe reagiert - mit halbierten Preisen und Aufarbeitungskosten, die um etwa 50 Prozent höher sind als zuvor. „Um den Holzmarkt zu stabilisieren, wird der Frischholzeinschlag im Staatswald drastisch zurückgefahren“, hieß es.

Das Forstministerium will nun das Borkenkäfer-Monitoring ausbauen und die Beratung der Waldbesitzer verstärken. Die Fördermittel für den Waldumbau wurden aufgestockt. Mit stabilen und strukturreichen Mischwäldern möchte der Freistaat negative Folgen des Klimawandel für die Wälder reduzieren.

Nach Angaben des Ministeriums verzeichnet der Staatsbetrieb Sachsenforst in diesem Jahr ein Defizit von 11,1 Millionen Euro. Es soll durch Steuermittel, eine Entnahme aus der Rücklage sowie Einsparungen gegenfinanziert werden muss. „Sachsenforst hat bisher einen großen Teil seiner öffentlichen Aufgaben mit dem Holzverkauf aus dem Staatswald finanziert. Wenn diese Einnahmen nun drastisch zurückgehen, muss dies frühzeitig haushalterisch eingeplant werden“, erklärte Schmidt und verwies auf den im neuen Doppelhaushalt enthaltenen Fonds in Höhe von 39,4 Millionen Euro.

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