Kurdenkonflikt:Irakische Kurden fordern PKK zum Abzug auf

  • Der Präsident des autonomen Gebiets Kurdistan im Nordirak hat die PKK aufgefordert, das Land zu verlassen.
  • Barsani will im Luftkrieg der Türkei gegen die PKK keine weiteren zivilen Opfer riskieren.

PKK zum Verlassen des Nordiraks aufgefordert

Die Regierung des autonomen irakischen Kurdistans hat die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) angesichts neuer türkischer Luftschläge aufgefordert, den Nordirak zu verlassen.

"Die PKK muss das Schlachtfeld von der irakischen Region Kurdistan fernhalten, damit keine Zivilisten Opfer dieses Krieges werden", forderte Präsident Massud Barsani laut einer Mitteilung seines Büros. Er rief die Türkei und die PKK auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Pop und Politik
:Die Macht der Lieder

Viele irakische Kurden kämpfen mit dem Gewehr, Helly Luv macht es anders. Die Sängerin kämpft mit ihrer Stimme - auch gegen den IS. Dafür wird sie geliebt und gehasst.

Von Paul-Anton Krüger

Luftkrieg seit Abbruch des Friedensprozesses

Vergangene Woche hatte die Türkei einen ausgedehnten Luftkrieg gegen die PKK im irakischen Kurdistan begonnen und den Friedensprozess mit der Organisation aufgekündigt.

Die Türkei hatte vor gut einer Woche zunächst begonnen, Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zu bombardieren. Zugleich griff sie nach einem Anschlag auf zwei türkische Polizisten auch Stützpunkte der verbotenen PKK im Nordirak an, die gegen den IS kämpft.

Die türkische Regierung spricht von einem "Krieg gegen den Terrorismus". Allerdings griff die Luftwaffe den IS seither nur drei Mal an, die PKK hingegen Dutzende Male - zuletzt am Samstamorgen. Bei dem jüngsten Angriff auf mutmaßliche PKK-Stützpunkte im Nordirak seien mindestens acht Zivilisten getötet worden, berichteten Anwohner.

© SZ.de/dpa/AFP/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Kurdenkonflikt
:Erdoğan zerstört seine eigenen Bemühungen

Es war Erdoğan, der eine Lösung für den Konflikt mit den Kurden forderte. 2005, als er ein Tabu brach.

Von Antonie Rietzschel und Christoph Meyer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: