Brüssel:Europaparlament einigt sich auf Regeln für künstliche Intelligenz

Generative AI-Illustration eines Glaswürfels mit Kopf, der das Konzept der künstlichen Intelligenz darstellt. (Foto: Manuel Ruiz/Imago/Addictive Stock)

Dem Entwurf zufolge sollen KI-Systeme nach ihrem Risikoniveau eingestuft werden - höchstmögliche Transparenz wird vorgeschrieben.

Abgeordnete des Europäischen Parlaments haben eine Einigung über einen Entwurf für die weltweit erste umfangreiche Regulierung der künstlichen Intelligenz (KI) erzielt. Die Verhandlungsführer des Binnenmarkt- und des Innenausschusses stimmten am Donnerstag dafür, den Artificial Intelligence Act an die nächste Verfahrensstufe weiterzuleiten. Einzelheiten müssen nun zusammen mit den Mitgliedsstaaten ausgearbeitet werden.

"Gegen konservative Überwachungswünsche und linke Überregulierungsfantasien konnte ein solider Kompromiss im Parlament gefunden werden, der KI verhältnismäßig regulieren, Bürgerrechte schützen sowie Innovation und Wirtschaft beflügeln würde", erklärte die Abgeordnete Svenja Hahn (FDP).

Die Vorschläge sehen vor, dass KI-Systeme nach ihrem Risikoniveau eingestuft werden, von minimal über begrenzt und hoch bis inakzeptabel. Systeme mit hohem Risiko würden zwar nicht verboten, bei ihrem Einsatz wäre jedoch ein hohes Maß an Transparenz vorgeschrieben. Bei generativer KI müsste offenlegt werden, ob urheberrechtlich geschütztes Material bei der Entwicklung verwendet wurde.

Die rasante Verbreitung generativer Systeme wie Chat-GPT oder Midjourney hat in Politik und Wirtschaft Wellen geschlagen. Sorgen bestehen wegen falscher Antworten und des Datenschutzes. Auch Chinas geplante Vorgaben für eine ideologische Ausrichtung seiner KI-Systeme haben im Westen die Rufe nach einer Regulierung verstärkt.

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