Kuba:USA weisen 15 kubanische Diplomaten aus

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Die kubanische Botschaft in Washington. (Foto: dpa)
  • Mehrere Mitarbeiter der kubanischen Botschaft in Washington müssen in den kommenden Tagen die Vereinigten Staaten verlassen.
  • Das US-Außenministerium hat angekündigt, die Zahl der Mitarbeiter auf ein Minimum zu reduzieren.
  • Hintergrund sind mögliche Akustik-Angriffe auf US-Bürger, die in der kubanischen Hauptstadt Havana als Diplomaten arbeiteten.

Nach dem Abzug von US-Diplomaten in Havanna hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump 15 kubanische Diplomaten des Landes verwiesen. Damit zögen die Vereinigten Staaten die Konsequenz aus dem Mangel an Schutz für ihre Diplomaten in Kuba, begründete US-Außenminister Rex Tillerson die Maßnahme. Havanna habe es versäumt, "geeignete Schritte" zu unternehmen, um seine Pflicht gegenüber den US-Bürgern zu erfüllen.

Es gehe dabei nicht um eine Abstrafung Kubas, sondern um die Sicherstellung, dass beide Länder eine ähnliche Zahl an Diplomaten in den jeweiligen Hauptstädten hätten, hieß es. In einem Telefonat sei der kubanische Botschafter über die Aktion informiert worden. Die betroffenen Diplomaten hätten sieben Tage Zeit, die USA zu verlassen.

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Die US-Regierung hatte ihr eigenes Personal in der Dependance in Kuba in der vergangenen Woche auf eine Minimalbesetzung von 27 Personen heruntergefahren. Mit der Ausweisung solle ein Kräftegleichgewicht wiederhergestellt werden, so Tillerson.

Schall-Angriffe auf Mitarbeiter der Botschaft wahrscheinlich

Hintergrund sind mysteriöse Attacken auf US-Diplomaten in Kuba. Im Herbst 2016 klagten mehrere von ihnen über unerklärliche Hörverluste, einige mussten wegen der schweren "körperlichen Symptome" in die Vereinigten Staaten zurückkehren. Nach monatelangen Ermittlungen gehen US-Beamte nun davon aus, dass die amerikanischen Botschaftsmitarbeiter Opfer eines Schall-Angriffs wurden.

Ein "hochentwickeltes Schallgerät" sei in Nähe der Wohnungen der amerikanischen Botschaftsmitarbeiter angebracht worden, berichteten US-Medien. Gesichert ist das bislang aber nicht. Das kubanische Außenministerium bot den amerikanischen Behörden seine Unterstützung bei der Aufklärung der Vorfälle an und teilte mit, dass eine "umfassende und priorisierte Untersuchung" angeordnete werde.

Bereits im August hatte das US-Außenministerium verkündet, dass zwei Kubaner aufgefordert worden seien, die Vereinigten Staaten zu verlassen. Mit der neuerlichen Ausweisung verhärten sich die Fronten zwischen Washington und Havana weiter. Die kubanische Regierung müsse deutlich versichern, dass amerikanische Bürger im Land sicher seien, so das US-Außenministerium. Kubas Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla hingegen ließ ausrichten, dass die Behörden seines Landes keine Belege für die "Akustik-Attacken" gefunden hätten. Erst im Juli 2015 hatten die beiden Länder ihre diplomatische Beziehungen nach jahrelanger Funkstille intensiviert. Kurz nach seinem Amtsantritt hatte Trump die von seinem Vorgänger Barack Obama eingeführten Lockerungen bei Reise- und Handelsbeschränkungen zurückgenommen.

© SZ.de/AFP/AP/lkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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