Konflikte:Syrien-Gespräche ohne Durchbruch

Lesezeit: 2 min

Die Außenminister Russlands und der USA: Sergej Lawrow und John Kerry bei den Gesprächen in Lausanne. Foto: Jean-Christophe Bott (Foto: dpa)

Lausanne (dpa) - Kein Hoffnungssignal für Syrien: Ohne konkrete Einigung auf eine Waffenruhe sind Gespräche der USA und Russlands mit mehreren Staaten der Konfliktregion beendet worden.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Lausanne (dpa) - Kein Hoffnungssignal für Syrien: Ohne konkrete Einigung auf eine Waffenruhe sind Gespräche der USA und Russlands mit mehreren Staaten der Konfliktregion beendet worden.

Das bestätigten Delegationskreise der Deutschen Presse-Agentur nach den rund fünf Stunden währenden Gesprächen im schweizerischen Lausanne. US-Außenminister John Kerry berät heute in London mit europäischen Außenministern über die Lage in Syrien.

Das Auswärtigen Amt in Berlin bestätigte nach einem Telefonat von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit US-Außenminister John Kerry, dass die diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Syrien-Konflikts Anfang der Woche fortgesetzt werden sollen. Steinmeier und Kerry seien sich einig, dass trotzdem weiter darauf hingearbeitet werden müsse, eine neue humanitäre Kampfpause zu erreichen, Hilfslieferungen sicher nach Ost-Aleppo zu bringen und die Voraussetzungen für einen erneuten Waffenstillstand zu schaffen, hieß es weiter. Insbesondere das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und seine Verbündeten in Russland und im Iran stünden dabei in der Pflicht.

Kerry reiste heute zu weiteren Gesprächen nach London, wo er vom britischen Außenminister Boris Johnson empfangen wurde. Auch der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault wurde in der britischen Hauptstadt erwartet. Deutschland war nach Angaben des britischen Außenministeriums mit einem hochrangigen Diplomaten vertreten.

Es solle ausgelotet werden, welche Chancen es gebe, die Gewalt in dem Bürgerkriegsland einzudämmen und humanitäre Hilfe zu leisten, hieß es vorab aus London. Nach dem Treffen am Nachmittag wollen Kerry und Johnson eine Erklärung abgeben (ca. 18.45 Uhr MESZ).

Die am Genfer See versammelten Spitzendiplomaten - unter anderem aus der Türkei, Saudi-Arabien, Katar und dem Iran - hätten sich dafür ausgesprochen, dass „der politische Prozess“ für eine Beendigung des Syrien-Krieges „so bald wie möglich beginnen soll“, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben russischer Medien. „Es gab einige Ideen, die heute besprochen worden sind und von Ländern vorgebracht wurden, die wirklich Einfluss auf die Situation haben“, sagte Lawrow. Auch US-Außenminister John Kerry sagte Reportern, es seien „neue Ideen“ für eine Waffenruhe erörtert worden.

Ein Abschlussdokument wurde von den Delegationen nicht vereinbart. Angesichts nur dürftiger Informationen zu den mit dem Lausanner Treffen verbundenen Absichten war allerdings auch unklar, ob die Minister überhaupt eine Vereinbarung beabsichtigt hatten.

Sowohl die Türkei als auch Saudi-Arabien und Katar unterstützen ebenso wie die USA Rebellengruppen in Syrien. Auch der Iran war bei den Beratungen in einem Hotel am Genfer See vertreten. Die Islamische Republik gehört neben Russland zu den wichtigsten Stützen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Mit am Tisch saßen zudem die Außenminister des Iraks, Ägyptens und Jordaniens.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: