Schlemmin:Landkreise wollen Rufbus-System ausdehnen

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Schlemmin (dpa/mv) - Das in zwei Landkreisen getestete Nahverkehrssystem mit sogenannten Rufbussen soll nach dem Willen des Landkreistags auf ganz Mecklenburg-Vorpommern ausgedehnt werden. Mit Hilfe solcher Busfahrten auf Bestellung könne die Mobilität im ländlichen Raum kundengerecht und effizient gewährleistet werden. "Ziel ist, jedes Dorf im Ein- bis Zweistundentakt an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden, auch in den Ferien, an den Wochenenden und Feiertagen", erklärte Landrat Rolf Christiansen (SPD) als Vorsitzender des Kommunalverbandes bei einer Klausurtagung des Landkreistags am Donnerstag in Schlemmin (Landkreis Vorpommern-Rügen).

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Schlemmin (dpa/mv) - Das in zwei Landkreisen getestete Nahverkehrssystem mit sogenannten Rufbussen soll nach dem Willen des Landkreistags auf ganz Mecklenburg-Vorpommern ausgedehnt werden. Mit Hilfe solcher Busfahrten auf Bestellung könne die Mobilität im ländlichen Raum kundengerecht und effizient gewährleistet werden. „Ziel ist, jedes Dorf im Ein- bis Zweistundentakt an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden, auch in den Ferien, an den Wochenenden und Feiertagen“, erklärte Landrat Rolf Christiansen (SPD) als Vorsitzender des Kommunalverbandes bei einer Klausurtagung des Landkreistags am Donnerstag in Schlemmin (Landkreis Vorpommern-Rügen).

Weil reguläre Buslinien meist an den Schülerverkehr gekoppelt sind, gibt es immer wieder Kritik an unzureichenden Nahverkehrs-Angeboten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln könnten die Menschen ihre Orte vielfach nur einmal täglich verlassen und hätten auch nur eine Möglichkeit für die Rückfahrt, sagte Christiansen. Das setze für Arztbesuche oder Einkäufe enge Grenzen. Mit Hilfe von Rufbussen lasse sich das ändern. „Voraussetzung dafür ist lediglich, dass die Mitreisenden ihre Fahrten mindestens zwei Stunden vor Abfahrt telefonisch oder per E-Mail anmelden“, erklärte der Landrat. In seinem Kreis Ludwigslust-Parchim sowie in Vorpommern-Greifswald fahren Rufbusse bereits im Test.

Die Ansätze seien vielversprechend, weil damit die Lebensqualität im ländlichen Raum erhöht werde und die Mehrkosten überschaubar seien, erklärte Landkreistag-Geschäftsführer Matthias Köpp. Nun gelte es, das Angebot an Rufbussen zu erweitern und zwischen den Landkreisen zu vernetzen. „Wir stellen uns vor, dass alle Rufbusse in Mecklenburg-Vorpommern über eine Telefonnummer beziehungsweise eine Internetseite bestellt werden können, auf der auch alle Verbindungen einschließlich der Kosten abrufbar sind“, erklärte Köpp, schränkte aber zugleich ein: „Uns ist klar, dass sich ein solches Vorhaben nicht von heute auf morgen realisieren lässt.“

Verkehrsstaatssekretärin Ina-Maria Ulbrich, die als Gast an der Klausurtagung teilnahm, sagte Unterstützung für das Vorhaben zu und mahnte ein koordiniertes Vorgehen mit dem Ziel „integrierter“ Angebote an. „Die Landkreise als Aufgabenträger für den ÖPNV haben es in der Hand, einen bedarfsgerechten ÖPNV zu organisieren und erhalten dazu neben den Förderungen für Investitionen und die Anschaffung von Bussen finanzielle Zuweisungen des Landes“, sagte sie.

Zudem wollen die Landkreise ihre Zusammenarbeit beim Breitbandausbau mit dem Land auf weitere Bereiche der Digitalisierung ausweiten. Einer am Donnerstag geschlossenen Vereinbarung zufolge sollen die gemeinsamen Anstrengungen zum Ausbau der elektronischen Verwaltung intensiviert werden. Impulse würden dabei sowohl vom gemeinsamen EGovernment-Lenkungsausschuss als auch von der Arbeitsgemeinschaft „Informations- und Kommunikationstechnik“ des Landkreistags erwartet. Seit Jahren versuchen Land, Kreise und Kommunen Verwaltungsabläufe mit Hilfe der Datennetze zu vereinheitlichen und bürgerfreundlicher zu gestalten. Die Nutzung unterschiedlicher Computerprogramme verzögerte diesen Prozess bislang aber.

Christiansen mahnte, offen zu sein für Kooperationen mit Partnern auf regionaler, Landes- und Bundesebene. Doch dürfe es auch keine „Zentralisierung um jeden Preis“ geben. „Das oberste Ziel von EGovernment ist es, den Bürgern und Bürgerinnen den leichten Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen per Mouseclick zu ermöglichen, egal, ob von einem Bürgerbüro oder von zuhause aus“, betonte Ulbrich.

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