Kommunen - Potsdam:Polizei sichert geräumte Fachhochschule

Potsdam (dpa/bb) - Nach der Räumung der Potsdamer Fachhochschule sichert die Polizei nun den umstrittenen DDR-Bau. Polizisten seien zum Schutz des Gebäudes als auch wegen der andauernden Veranstaltung von Abriss-Gegnern vor dem Haus präsent, teilte das Polizeipräsidium am Freitag mit.

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Potsdam (dpa/bb) - Nach der Räumung der Potsdamer Fachhochschule sichert die Polizei nun den umstrittenen DDR-Bau. Polizisten seien zum Schutz des Gebäudes als auch wegen der andauernden Veranstaltung von Abriss-Gegnern vor dem Haus präsent, teilte das Polizeipräsidium am Freitag mit.

Am Donnerstagabend hatten rund 200 Beamte die Besetzung durch rund 40 Demonstranten beendet. Zuletzt hatten sich noch 29 Besetzer in der Mensa aufgehalten. Die Polizei nahm die Personalien auf und leitete Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs ein. Alle Besetzer gingen letztendlich eigenständig aus dem Gebäude, unmittelbaren Zwang musste die Polizei nicht anwenden.

Die Besetzer-Gruppierung "Bitte stehen lassen" erklärte, bei der Räumung seien mehrere Menschen verletzt worden. Die Polizei hatte erklärt, bei Rangeleien auch Pfefferspray eingesetzt zu haben. Bei der Auseinandersetzung sei ein Beamter leicht verletzt worden. Den geplanten Abriss kritisierten die Besetzer erneut: "Der Alte Markt gibt ein einzigartiges architektonisches Ensemble ab, würde aber mit dem geplanten Abriss zum staubigen Museumsstück verkommen."

Die Grünen in Potsdam kritisierten die Besetzung: "Die Gestaltung der Potsdamer Mitte ist ein seit über 20 Jahren währender demokratisch legitimierter Prozess mit zahlreichen Formen der Bürgerbeteiligung." Diese Entwicklung sei nicht von reichen Westdeutschen angestoßen worden. Aus der Linkspartei war dagegen der geplante Abriss verurteilt worden.

Das zu DDR-Zeiten errichtete Gebäude der Fachhochschule in der historischen Innenstadt von Potsdam polarisiert seit Jahren. Wegen des geplanten Abrisses sieht es derzeit heruntergekommen aus. Es steht in unmittelbar Näher zum neuen Museum Barberini oder auch dem Landtag, die beide im historischen Prachtstil wiedererrichtet worden waren. Nach den Plänen der Stadt sollen auf dem Gelände nach dem Abriss im Herbst neue Wohn- und Geschäftshäuser, teils mit historischen Fassaden, gebaut werden.

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