Neubrandenburg (dpa/mv) - Die Gemeinden im bundesweit größten Landkreis, der Mecklenburgischen Seenplatte, können 2018 über mehr Geld verfügen. Erstmals seit der Kreisgebietsreform 2011 in Mecklenburg-Vorpommern hat der Kreistag am Montag die Kreisumlage gesenkt: vom Spitzenwert 48,3 Prozent auf 46,3 Prozent. „Mehr Senkung ging nicht, weil wir nicht gegen unser eigenes Konzept zur Haushaltsicherung verstoßen können“, sagte Landrat Heiko Kärger (CDU). Die Umlage gehört zum Haushalt 2018, den die Abgeordneten mit großer Mehrheit beschlossen.
Im Kreishaushalt stehen Ausgaben von 472 Millionen Euro nur Einnahmen von 465 Millionen Euro gegenüber. Das bedeutet ein Minus von rund sieben Millionen Euro. Größtes Investitionsprojekt ist mit 244 Millionen Euro der Ausbau des Breitbandnetzes für Internetanschlüsse. Trotz des Beschlusses kritisierten mehrere Redner die Haushaltspolitik von Bund und Ländern. „Beide haben ausgeglichene Haushalte, aber sparen zu Lasten der Kreise und Kommunen“, erklärte der Fraktionschef der Linken Arnold Krüger.
Gerhard Kresin (FDP) warf der Schweriner Landesregierung vor, mit ihren Fördertöpfen wie beim Vorpommern-Fond eigene Ideen zu finanzieren, statt Kreise und Kommunen auskömmlich zu finanzieren.
Der Seenplatte-Kreis ist mit rund 5500 Quadratkilometern mehr als doppelt so groß wie das Saarland.