Kommunen - Hohenroda:Gewerbesteuer neu verteilt: Hohenroda schuldenfrei

Hohenroda (dpa/lhe) - Nachzahlungen von Gewerbesteuer in Höhe von mehreren Millionen Euro machen das osthessische Hohenroda quasi schuldenfrei. Die 3600-Einwohner-Gemeinde bekomme durch eine Neuverteilung der Gewerbesteuer einen "niedrigen, zweistelligen Millionenbetrag", sagte Bürgermeister Andre Stenda (parteilos) am Mittwoch. Zahlen muss die Nachbargemeinde Phillipsthal: Man sei nun auf Hilfe des Landes angewiesen, erklärte der dortige Bürgermeister Ralf Orth (SPD). Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

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Hohenroda (dpa/lhe) - Nachzahlungen von Gewerbesteuer in Höhe von mehreren Millionen Euro machen das osthessische Hohenroda quasi schuldenfrei. Die 3600-Einwohner-Gemeinde bekomme durch eine Neuverteilung der Gewerbesteuer einen "niedrigen, zweistelligen Millionenbetrag", sagte Bürgermeister Andre Stenda (parteilos) am Mittwoch. Zahlen muss die Nachbargemeinde Phillipsthal: Man sei nun auf Hilfe des Landes angewiesen, erklärte der dortige Bürgermeister Ralf Orth (SPD). Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Hohenroda war es gelungen, die Verteilung von Gewerbesteuern einer "mehrgemeindlichen Betriebsstätte" prüfen zu lassen. Um wen es sich handelt, sagte Stenda nicht. Der Standort Hattorf des Kali-Produzenten K+S liegt zwischen Hohenroda und Phillipsthal. Laut Stenda wurde die Gewerbesteuer fälschlicherweise über Jahrzehnte entsprechend dem Arbeitslohn verteilt, der in die Gemeinden floss.

Deshalb stellte Hohenroda 2014 einen Antrag beim Finanzamt: Die Steuer muss nun rückwirkend bis 2007 nach anderen Kriterien wie dem Anteil von Fabriken auf den Gemeinde-Gemarkungen berechnet werden. Auch wenn Hohenroda nur einen Teil des Geldes behalten darf: Man werde Kassenkredite und Darlehen von knapp vier Millionen Euro tilgen. "Und es wird was übrig bleiben", sagte Stenda.

"Das können wir nicht verkraften", erklärte indes sein Amtskollege Orth. Man habe zwar Rücklagen gebildet, aber die Forderung komme zum ungünstigsten Zeitpunkt. Wegen der Entsorgungskrise bei K+S seien die Gewerbesteuern eingebrochen. Gleichzeitig müsse die Gemeinde aufgrund der Vorjahre hohe Umlagen bezahlen.

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