Frankfurt am Main:Mehrere SPD-Politiker lassen Ämter bei Frankfurter Awo ruhen

Lesezeit: 1 min

Nach einer Serie von Negativ-Schlagzeilen lassen mehrere SPD-Politiker ihre Ämter im Vorstand der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (Awo) ruhen. Dabei handele es...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Nach einer Serie von Negativ-Schlagzeilen lassen mehrere SPD-Politiker ihre Ämter im Vorstand der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (Awo) ruhen. Dabei handele es sich um den Landtagsabgeordneten Turgut Yüksel, die ehrenamtliche Stadträtin Elke Sautner und die Stadtverordnete Renate Wolter-Brandecker, die in Leitungs- oder Kontrollgremien der Awo Frankfurt vertreten sind, teilte ein Sprecher des Frankfurter SPD-Chefs Mike Josef am Montag mit. Die Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen hingegen hält ihre Funktion als ehrenamtliche Revisorin aufrecht. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

„Bezüglich der Vorwürfe gegen die Awo ist vollkommen klar, dass es eine umfassende Aufklärung geben muss“, betonte Nissen am Montagabend. „Mein Mitrevisor und ich haben einen umfangreichen Fragenkatalog zu Gehaltsstrukturen, zu Dienstwagen, zu Vergabeverfahren und zum Zustandekommen von Arbeitsverträgen erarbeitet. Als Revisoren müssen uns diese Fragen beantwortet werden.“ Die Funktion als Revisorin habe sie im Übrigen erst übernommen, „nachdem klar war, dass eine Wirtschaftsprüfung durch ein externes Unternehmen erfolgt“.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen Verantwortliche des Awo-Kreisverbandes wegen des Verdachts des Betruges und der Untreue mit Geldern der Stadt. Zudem steht der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) in der Kritik, weil seine damalige Lebensgefährtin und heutige Ehefrau als Leiterin einer Awo-Kindertagesstätte einen Dienstwagen und ein Gehalt bezogen haben soll, das deutlich über dem von Kollegen in vergleichbaren Positionen lag.

„Aufgrund der Vorwürfe lasse ich mein Amt ruhen“, sagte Yüksel. Er wolle nun die Aufklärung der Anschuldigungen und das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abwarten. Wolter-Brandecker sagte, es müsse eine „lückenlose Aufklärung“ geben. Ob sie ihr Amt wieder aufnehme oder niederlege, hänge von den Ergebnissen dieser Aufklärung ab.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: