Kommunalwahlen in Griechenland:Regierungsparteien und Syriza müssen vielerorts in Stichwahlen

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Bei den Kommunalwahlen in Griechenland liefern sich Regierungsparteien und die radikalen Linken von Syriza in vielen Regionen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Aber auch die rechtsextreme Goldene Morgenröte feiert einen Erfolg.

Eine Woche vor der Europawahl haben sich in Griechenland die regierenden Konservativen und Sozialisten mit der oppositionellen Linkspartei Syriza bei der Kommunalwahl einen harten Kampf geliefert. In der Hauptstadt Athen punktete die Syriza. In der Provinz dominierten die Koalitionsparteien. Das zeichnete sich laut der Nachrichtenagentur dpa nach Auszählung von mehr als 95 Prozent der Stimmen ab. Die Wahlbeteiligung lag bei mehr als 60 Prozent.

In der Hauptstadtregion Attika führten die radikalen Linken von Syriza mit ihrer Kandidatin Rena Dourou, sie erhielt etwa 24 Prozent der Stimmen. Der von den Sozialisten und anderen Mitte-links-Kräften unterstützte Kandidat Giannis Sgouros lag bei etwa 22 Prozent. Damit kommt es am 25. Mai zu einer Stichwahl in der Region, in der 30 Prozent aller Griechen leben.

Rechtsextreme erhalten in Athen ein Viertel der Stimmen

Auch in Athen selbst lagen der Syriza-Kandidat Gavriil Sakellarides und der amtierende Bürgermeister Giorgos Kaminis sehr nah beieinander: Auf Sakellarides entfielen demnach 20 Prozent, auf Kaminis 21 Prozent der Stimmen. Kaminis wird hauptsächlich von den Sozialisten und der Demokratischen Linken unterstützt.

Die rechtsextreme Partei Goldene Morgenröte kam in Athen mit ihrem Kandidaten Ilias Kasidiaris mit etwa 16 Prozent auf den vierten Platz. Die konservative Nea Dimokratia erlitt eine schwere Niederlage: Ihr Kandidat Aris Spiliotopoulos landete an dritter Stelle. Es ist das erste Mal seit 1974, dass die Konservativen bei der Stichwahl in Athen nicht dabei sein werden. Auch in zwölf Regionen müssen Stichwahlen die Entscheidung bringen, in sieben davon lagen in der ersten Runde Konservative vorn, auch in der zweitgrößten griechischen Stadt Thessaloniki führte die Nea Dimokratia.

Die Kommunalwahlen werden als Vorgeschmack auf die Europawahlen am kommenden Sonntag gewertet. Analysten rechnen dort mit einem knappen Rennen zwischen dem Regierungslager und der radikalen Linken.

© SZ.de/dpa/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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