Kolumbien:Präsident lehnt Waffenstillstand mit Farc ab

Die Farc-Rebellen haben eine Feuerpause zum Auftakt der Friedensverhandlungen vorgeschlagen. Dem hat Präsident Santos eine Absage erteilt.

Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos ist gegen die von der Rebellengruppe Farc geforderte Waffenruhe während der geplanten Friedensverhandlungen. Bevor ein abschließendes Abkommen nicht erreicht sei, werde die Regierung keine Zurückhaltung üben, sagte Santos vor Militärangehörigen.

"Ich habe darum gebeten, dass die Militäraktionen intensiviert werden, es wird keinerlei Waffenstillstand geben", sagte er. Im Gegensatz zu früheren Friedensbemühungen würden diesmal keine Zugeständnisse gemacht und kein Zentimeter des Landes aufgegeben. Vor einem Jahrzehnt wurde den Rebellen im Rahmen der Friedensbemühungen eine entmilitarisierte Zone von Größe der Schweiz als Rückzugsgebiet zugestanden. Sie nutzen dieses Gebiet, um ihre Militäraktionen zu verstärken und den Kokainanbau zu intensivieren.

Ein Rebellenanführer hatte auf einer Pressekonferenz in Kuba einen Waffenstillstand vorgeschlagen. Die Verhandlungen sollen am 8. Oktober beginnen. Die Farc führt seit 1964 einen bewaffneten Kampf gegen die Regierung. Die linksradikale Gruppe, die sich als Volksarmee zur Verteidigung der Rechte der Landarbeiter bezeichnet und sich vor allem über den Verkauf von Kokain und Entführungen finanziert, ist durch eine seit 2002 andauernde Militäroffensive in Bedrängnis geraten.

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